§ 270 Herstellung Q Potenzen
Q-Potenzen: § 270 Organon der Heilkunst (6. Ausgabe) Hahnemann über die Herstellung
Hier in moderner Sprache was er damit meint:
Um die optimale Kraftentwicklung einer Substanz zu erzielen, wird ein kleiner Teil der Substanz, etwa ein Gramm, durch dreistündiges Reiben mit Milchzucker dynamisiert. Hierbei wird ein Drittel von 100 Gramm Milchzucker in eine spezielle Porzellanschale gegeben und ein Gramm der Substanz hinzugefügt. Diese Mischung wird stark für sechs bis sieben Minuten gerieben, dann drei bis vier Minuten aufgescharrt und dieser Vorgang wird mit den restlichen zwei Dritteln Milchzucker wiederholt.
Das Ergebnis dieser ersten Reibung enthält in jedem Gramm 1/100 der ursprünglichen Substanz. Um die Verdünnung zu erhöhen, wird ein Gramm dieses Pulvers weiter mit Milchzucker verarbeitet, bis man schließlich eine Verdünnung von 1/10.000 und dann 1/1.000.000 erreicht. Dieser Prozess nimmt jeweils etwa eine Stunde in Anspruch und führt zu einem Pulver, das in dunklen, gut verschlossenen Fläschchen aufbewahrt wird.
Für die flüssige Dynamisierung wird ein Gramm des verdünnten Pulvers in einem Wasser-Alkohol-Gemisch aufgelöst und ein Tropfen dieser Lösung in 100 Tropfen Weingeist gegeben. Diese Mischung wird kräftig geschüttelt, um die erste Dynamisierungsstufe zu erreichen. Die dynamisierte Flüssigkeit wird dann verwendet, um Zuckerkügelchen zu befeuchten, die getrocknet und in Fläschchen aufbewahrt werden.
Dieser Vorgang kann wiederholt werden, um höhere Potenzen zu erzielen, wobei jedes Mal ein Kügelchen der vorherigen Stufe mit Weingeist dynamisiert wird. Diese höher potenzierten Arzneien haben die Fähigkeit, auf den kranken Organismus sanft und effektiv einzuwirken. Werkzeuge wie Mörser und Pistill müssen vor der Bearbeitung anderer Arzneien gründlich gereinigt werden.
Durch diese mechanische Bearbeitung der Substanzen wird deren arzneiliche Kraft maximal entwickelt, was in der Homöopathie als Dynamisation bezeichnet wird.
Wir haben diesen Paragraphen über die Herstellung Q Potenzen besprochen, siehe Youtube Playlist Organon der Heilkunst
Bevor es zur eigentlichen Q Potenz kommt wird eine Verreibung bis zur C3 durchgeführt. Hier findest du eine genaue Anleitung einer Verreibung bis zur C1.
Wir haben schon verschiedene Verreibungen mit unseren Schülern durchgeführt
Herstellung Q Potenz – benötigt werden:
Porzellanmörser mit Pistill und Porzellanspatel 100 Gran Milchzucker, die in drei etwa gleich große Häufchen auf 3 Blättern Papier geteilt werden 1 Gran Arzneisubstanz
1. Gang: Wir schütten das erste Drittel des Milchzuckers in den Mörser, fügen die Arzneisubstanz hinzu, dann: 6-7 min reiben mit dem Pistill 3-4 min scharren mit dem Spatel 6-7 min reiben 3-4 min scharren
Dann fügen wir das 2. Drittel Milchzucker hinzu und: 6-7 min reiben mit dem Pistill 3-4 min scharren mit dem Spatel 6-7 min reiben 3-4 min scharren
Dann fügen wir das 3. Drittel Milchzucker hinzu und: 6-7 min reiben mit dem Pistill 3-4 min scharren mit dem Spatel 6-7 min reiben 3-4 min scharren
Nach dieser ganzen Arbeit haben wir eine C1-Potenz erhalten. Diese können wir in einen Behälter abfüllen. Um eine C2 zu erhalten, müssen wir die ganze Prozedur noch einmal mit der C1 als Ausgangssubstanz machen. Für die spätere Herstellung der Q Potenz müssen wir bis zur C3 verreiben, danach kommt es dann zur Verdünnung 1:50000.
In der Homöopathie bezieht sich die Herstellung von Q Potenzen (Quinquagintamillesimal-Potenzen, auch LM-Potenzen genannt) auf eine spezielle Methode der Potenzierung, bei der aus einer C3-Verreibung eine hochpotenzierte Lösung hergestellt wird. Hier ist eine einfache Beschreibung des Prozesses:
Schritt 1: Ausgangsstoff (C3-Verreibung)
– Ausgangsstoff: Beginnen Sie mit einer C3-Verreibung des Wirkstoffs. Eine C3-Verreibung bedeutet, dass der Wirkstoff in drei aufeinanderfolgenden Verdünnungsschritten im Verhältnis 1:100 (C-Potenzen) verrieben wurde.
Schritt 2: Herstellung der Q Potenz
1. Erste Flüssigpotenz:
– Nehmen Sie 1 Teil der C3-Verreibung und lösen Sie diesen in 50.000 Teilen Alkohol-Wasser-Mischung auf.
– Schütteln Sie die Lösung kräftig (dynamisieren), in der Regel durch 100 Schüttelschläge.
2. Serielle Verdünnungen und Dynamisierungen:
– Nehmen Sie 1 Tropfen der ersten Lösung und geben Sie ihn in 100 Tropfen Alkohol-Wasser-Mischung.
– Dynamisieren Sie die Mischung durch Schütteln.
– Wiederholen Sie diesen Vorgang, um weitere Q-Potenzen herzustellen. Jede Potenzierung folgt dem gleichen Prinzip: 1 Tropfen der vorherigen Potenz wird in 100 Tropfen Lösung gegeben und dynamisiert.
Diese Methode der Herstellung sorgt dafür, dass der Wirkstoff immer weiter verdünnt und gleichzeitig durch das Schütteln potenziert wird, was nach homöopathischer Auffassung die Heilkräfte der Substanz freisetzt und verstärkt.