Aconitum napellus
Materia medica Aconitum napellus
Ranunculaceae Hahnenfussgewächse
Informationen zur Arzneimittelprüfung von Aconitum napellus:
Hier die Übersetzung der Pure Materia medica von T. F. Allen
Symptome in Kürze:
– Heftige akute Symptome, die von Todesangst begleitet werden
– der Patient sagt die Todesstunde voraus
– Folgen von Schock, der durch eine lebensbedrohliche situation hervorgerufen wurde
– plötzliches, heftiges Herzklopfen
– Taubheit einer Seite
– Zittern, Schwindel, Atemnot
– viele Ängste: Dunkelheit, offene Plätze, Fahrstühle, Tunnel, Flugzeuge, Erdbeben, Menschenmengen
– Angst das Herz würde aufhören zu schlagen
– Folgen von kaltem, trockenem Wind
– bei Fieber ist die Haut trocken und heiss
– intensiver Durst auf kaltes Wasser
Die Symptome von Aconitum weisen auf das Gefäß-System hin
Wahrscheinlich beruht die Gefäßwirkung auf Veränderungen in den Funktionen des Sympathikus. Die Äußerungen im Blutkreislauf beruhen also mehr auf Einwirkungen auf das Nervensystem.
Vithoulkas sagt: dass die typische Aconitum Symptomatologie oder auch die typischen Symptomereihen von Aconitum, welche ja durch Schock insbesondere ausgelöst werden, NICHT durch einen Schreck entstehen, welcher durch finanziellen Verlust, Nicht-Bestehen einer Prüfung oder einer gescheiterten Liebesbeziehung verursacht wurde. Die Empfindlichkeit des Aconitum-Patienten bezieht sich nach George eher auf eine gleichzeitige Übererregung des Kreislaufs und des Nervensystems.
Somit entsteht der Schock durch Furcht und Frost. Furcht erregt zunächst das Nervensysten und dann den Kreislauf, Frost zuerst die Durchblutung und dann die Nerven.
Noch etwas zu Aconitum:
Ein Schlüsselsymptom ist die Todesangst, die Gewissheit zu sterben, obwohl kein Anlass zu dieser Annahme besteht. Sagt die Todesstunde voraus. Es gibt keinen vernuftmäßig zu verstehenden Grund dafür, dennoch ist der Aconitum Patient sich dessen absolut sicher. Auch, dass er in einigen Monaten sterben wird. Es muss nicht so sein, dass er sagt: Ich sterbe um 8 Uhr heute abend.
[1] Konstitution:
Ist allgemein indiziert bei akuten oder kürzlichen Fällen, welche bei jungen Menschen auftreten, besonders bei Mädchen oder fülligen, plethorischen Personen, welche eine sitzende Lebensweise führen; Personen die leicht durch atmosphärische Störungen beeinflusst werden; dunkles Haar und dunkle Augen, verspannt in Muskulatur.
Allgemeines Gemüt
Große Angst und Ängstlichkeit, mit großer nervöser Erregbarkeit; Angst nach draußen zu gehen, in eine Menschenmenge zu gehen, große Aufregung durch viele Menschen; Furcht die Straße zu überqueren.
Die gesamte Haltung drückt Furcht aus; das Leben wird durch die Furcht miserabel; ist sicher, dass seine Krankheit tödlich ist; sagt den Tag seines Todes voraus; Furcht vor dem Tod während der Schwangerschaft
Unruhig, ängstlich, tut alles in großer Hast; muss seine Haltung, seine Position oft verändern; alles erschreckt ihn
Hahnemann sagt: wann immer Aconitum homöopathisch gewählt wird musst du, vor allem, die Gemütsymptome beachten, und darauf achten dass sie Aconitum gleichen; die Pein des Gemütes und des Körpers; die Ruhelosigkeit; die Unruhe, die nicht gelindert werden kann
Allgemeines körperlich:
Beschwerden die durch trockenen, kalten Wind hervorgerufen werden, besonders trockenen Nord oder Westwind, oder Folgen von kaltem Luftzug, während man schwitzte; böse Folgen von unterdrückten Schweiß.
Für die kongestive Phase der Entzündung bevor sie sich lokalisiert
Schmerzen: Sind unerträglich, sie machen ihn verrückt; er wird sehr unruhig; nachts
Weibliche Geschlechtsorgane
Amenorrhö bei plethorischen jungen Mädchen; nach Schrecken, um die Unterdrückung der Menses zu verhindern
Atemtrakt
Husten, Krupp; trockener, heiserer, erstickender Husten; laut, rauh, krächzender Husten; hart, klingend, pfeifend; bei Ausatmung (Causticum, bei Einatmung, Spongia); durch trockenen, kalten Wind oder Zugluft
Nervensystem
Beim Aufstehen aus einer liegenden Position wird das rote Gesicht blass und abwechselnd rot; brennender Durst auf große Mengen kalten Wassers; starke nervöse Unruhe, Herumwerfen im Delirium; wird gegen Abend unerträglich und wenn er ins Bett gehen muss
Aconitum sollte niemals gegeben werden, einfach um das Fieber zu kontrollieren, sollte nie zu diesem Zwecke im Wechsel mit anderen Medikamenten gegeben werden. Wenn es wirklich indiziert ist, dann wird keine andere Arznei gebraucht. Aconitum wird den Fall dann heilen.
Es ist immer schädlich in den ersten Stadien von Typhusfieber, es sei denn, es ist durch die Ursache indiziert.
Modalitäten
Verschlimmerung: abends und nachts, Schmerzen sind unerträglich; in einem warmen Raum; beim Aufstehen vom Bett; beim Liegen auf der betroffenen Seite (Hepar sulfuris, Nux moschata)
Besserung: in der frischen Luft (Alumina, Magnesium carbonicum, Pulsatilla, Sabina)
Verwandtschaften
Komplementär: zu Coffea bei Fieber, Schlaflosigkeit, Schmerzempfindlichkeit; zu Arnika bei Traumen; zu Sulfur in allen Fällen. Selten indiziert bei Fieber mit Hautausschlägen.
Aconitum ist das Akutmittel von Sulfur, beide können bei akuten entzündlichen Zuständen indiziert sein. Sie können einander abwechseln.
Augen
Lichtempfindlich, gerötet, entzündet, heiß. Brennend und stechender Schmerz im Augapfel, Gefühl von Sand .Starkes Tränen nach Wind .Farbensehen und Flimmern, vorübergehende Erblindung
Aus dem Synoptic Key von Boger
[2] REGION
GEMÜT. Gehirn
Nerven:
Medulla. Sympathikus. Vagus. Atemzentrum.
Herz:
Arteriell. Kreislauf
(Kehlkopf.
Innere Organe:
Kehlkopf
Brust
Abdomen
Gelenke
SCHLECHTER
Starke Gemütsbewegungen – Furcht, Schock, Ärger und Verdruss
Schlafen in der Sonne.
Erkältung durch KALTE, trockene Winde
Beim Schwitzen
Druck und Berührung
Geräusche
Licht
Zahnung.
Während Menses
Nachts; im Bett, abends.
Liegen auf der Seite.
BESSER
Im Freien. Stillsitzen. Warmer Schweiß.
Kräftige Konstitution
Plötzliche, heftig akute, schmerzhafte Erscheinungen, ein starker Sturm, der schnell vorüberzieht. Spannung. Kongestion; häufig apoplektisch. Erregtes Nerven- und Gefäßsystem. Entzündung. Blutdrang zu Kopf und Brust: akut. Entzündung; innerlich; rheumatisch. Hellrote Blutungen (Bell.). Geschärfte, überempfindliche Sinne. Stechende, reißende Schmerzen. Körperteile fühlen sich taub, vergrößert, brennend, schmerzhaft kribbelnd, prickelnd oder knebelnd an; bleiben wundschmerzend oder taub nach den Schmerzen. Neuralgie. Knistern. Äußerlich wundschmerzend, mit innerlicher Schwere. Kollaps
ENTSETZEN. ANGST QUÄLENDE FURCHT; vor dem Tod, Menschenmengen, etc. RUHELOS, erregt, nervös, fiebrig, ungeduldig und ängstlich. Außer sich; rasend durch die Intensität des Schmerzes; MIT FURCHT; schreit, stöhnt, nagt an seinen Fäusten, beißt Nägel (Ars.), will sterben. Delirium. Konvulsionen. Vorahnungen; sagt die Todesstunde voraus. Empfindlich. Musik macht traurig.
Englische Version
[1] H. C. Allen Keynotes and Charcteristics – übersetzt von HP A. Di Fausto
[2] Boger Synoptic Key – übersetzt von HP A. Di Fausto
Tag:angst, schock, verletzung