Actaea spicata
Ähriges Christophskraut – Ranunculaceae
Vergiftung:
Der Wirkstoffgehalt der Pflanze ist nicht gesichert, vermutlich handelt es sich dabei um Aconitinsäure. Die Symptome einer Vergiftung sind Entzündungen von Magen und Darm mit Erbrechen und Durchfall; auch Kreislaufbeschwerden sind möglich. Bei starker Giftaufnahme, im Prinzip nur bei unsachgemäßer Anwendung in der Volksheilkunde, kann es zu Bewußtseinstrübung und Atemnot kommen.
Äußerlich können die Beeren auch Entzündungen der Haut hervorrufen.
Anwendungen
Homöopathie: Rheuma
Volksmedizin: Drastikum, (Zahn)Schmerzen
Eingesetzt auch bei Hautleiden, Asthma und Hysterie.
Ich habe sowohl den Eintrag gefunden es sei wahrscheinlich nicht giftig, als auch:
Aufgrund der hohen Toxizität wird es in der Phytotherapie nicht mehr eingesetzt.
Tatsächlich enthält es ja auch Aconitinsäure (Aconitum napellus).
Allerdings könnten diese unterscheidlichen Informationen daher stammen,
dass eben nur die Samen und Früchte giftig sind.
Deshalb Vergiftungen:
Das Glycosid Actaecin führt zur Lyse der Blutkörperchen, zu bläschenartigen Hautausschlägen,
Atmenot und Delirium.
Das Christophskraut wurde beim “Christophsgebet” zur Beschwörung geldbewachender Geister verwendet.
St. Christoph steht hier für den antiken Schutzgott Thor.
Mythologie:
Interessant ist auch die Ableitung von “Aktäon” = dem Namen des Jägers, der nach der griechischen Sage Artemis, Göttin der Jagd, beim Baden zugesehen hatte und daraufhin in einen Hirsch verwandelt wurde, den seine eigenen Hunde zerissen, da sie von den den Beeren des Christophskraut toll geworden waren…
Mit freundlicher Genehmigung von Botanikus.de
Homöopathie
Insbesondere bei Rheuma der kleinen Gelenke
Schwellung derselben nach geringster Anstrengung
AGG durch Berührung und Bewegung
Reißende Schmerzen als würde etwas abgerissen
Pulsierendes Gefühl im Körper
Ergänzungen von Vithoulkas:
Actea spicata ist meist mehr für Männer, das ähnliche Mittel für Frauen (wohl aus der Pflanzenfamilie, oder seht ihr hier wirklich viele Übereinstimmungen?) ist Actea racemosa oder Cimicifuga.
Leichte Anstrengung schon führt zu Schwellungen insbesondere der kleinen Gelenke.
Gemüt: Will im Mittelpunkt stehen, fühlt sich in Gesellschaft besser, ist sehr kommunikativ. Dabei redet er hauptsächlich über sich selbst.
Allein und besonders nach dem Hinlegen bekommen sie Angst, dann müssen sie aufstehen und sich bewegen, was alles bessert.
Diese Angst, wie eben beschrieben verschlimmert auch die Gelenkbeschwerden.
Übersetzung aus “The Rheumatic Remedies von H.A. Roberts”
Actea spicata ähnelt Caulophyllum in seiner Art die kleinen Gelenke zu befallen, wobei allerdings bei Caul meist zusätzlich Störungen an den weiblichen Geschlechtsorganen bestehen.
Act-sp dagegen hat eine Affinität zum männlichen Geschlecht.
DD zu Ledum pallustre: Act-sp hat heiß geschwollene Gelenke. Ledum dagegen kalte Schwellungen.
Bei akutem Gelenkrheuma kommt es häufig zu Fieber mit saurem Erbrechen
[1]
REGION
Gelenke
Handgelenk.
Kleine Gelenke. |
SCHLECHTER
Wetterwechsel.
Leichte Anstrengung.
Kälte.
Nachts.
Berührung.
Alte Menschen.
Schmerzhaftes Prickeln.
Schwäche.
Gelenke schwellen an; kann sich nicht bewegen.
Lähmige Schwäche der betroffenen Körperteile.
Überempfindlich gegen Kälte.
Komplementär: Caul. Colo. Sabi. Stict. Viol.
Englische Version
[1] Boger Synoptic Key – übersetzt von HP A. Di Fausto