Adlumia fungosa – Der Erdrauch – Ein Räucherkraut
Adlumia fungosa ist der kletternde Erdrauch – bekannt für Krampflösung
Lateinische Alternativnamen: Fumaria fungosa; Adlumia cirrhosa
Deutsche Namen: Erdrauch, Mohnsamen, amerikanisches Mohngewächs, Kletternder; Doppelkappe; Kletternder Erdrauch
Pflanzenordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Pflanzenfamilie: Mohngewächse (Papaveraceae), wie auch Eschscholtzia california (gelber Mohn, Goldmohn), Argemone mexicana (Stachelmohn), Opium (Schlafmohn, papaver somniferum)
Pflanzengattung: Erdrauchgewächse (Fumarioideae)
Erdrauch ist eine einjährige Pflanze, die in Europa, Asien und Nordafrika heimisch ist. Sie wächst bevorzugt auf stickstoffreichen Böden wie Ackerland und Brachflächen. Die Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 30 cm und hat feingliedrige, blaugrüne Blätter sowie kleine, röhrenförmige, rosafarbene Blüten.
Historische Nutzung von Erdrauch – Räucherkraut
Die heilende Wirkung von Erdrauch wurde bereits in der Antike geschätzt. Hippokrates, der berühmte griechische Arzt, erwähnte die Pflanze in seinen Schriften, und auch im Mittelalter fand sie breite Anwendung. Traditionell wurde Erdrauch zur Behandlung von Hautkrankheiten, Verdauungsproblemen und Leberleiden verwendet.
Wirkstoffe und ihre Eigenschaften
Erdrauch enthält eine Vielzahl von bioaktiven Substanzen, darunter Alkaloide wie Protopin, Fumarin und Fumaricin. Diese Alkaloide sind für die pharmakologischen Eigenschaften der Pflanze verantwortlich und haben unterschiedliche Wirkungen:
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Leber- und Gallenfunktion: Erdrauch stimuliert die Produktion und den Fluss von Galle, was die Verdauung unterstützt und Leberstörungen lindern kann. Er wird daher häufig bei Gallenkoliken, Gallensteinen und chronischen Lebererkrankungen eingesetzt.
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Krampflösende Eigenschaften: Die in Erdrauch enthaltenen Alkaloide haben spasmolytische Effekte, das heißt, sie können Krämpfe und Muskelverspannungen lösen. Dies ist besonders hilfreich bei Magen-Darm-Beschwerden wie Reizdarmsyndrom und Blähungen.
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Entzündungshemmende Wirkung: Erdrauch hat entzündungshemmende Eigenschaften, die bei der Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen wie Ekzemen und Schuppenflechte von Nutzen sein können.
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Blutdruckregulation: Einige Studien deuten darauf hin, dass Erdrauch blutdrucksenkende Effekte hat, was ihn zu einem potenziellen Mittel zur Unterstützung der Herz-Kreislauf-Gesundheit macht.
Anwendung in der Phytotherapie
In der modernen Phytotherapie wird Erdrauch in verschiedenen Darreichungsformen verwendet, darunter Tee, Tinkturen und Extrakte. Aufgrund seiner bitteren Eigenschaften wird er oft in Kombination mit anderen Kräutern eingesetzt, um die Akzeptanz zu erhöhen und synergistische Effekte zu erzielen.
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Tee: Erdrauchtee wird häufig zur Unterstützung der Leber- und Gallenfunktion verwendet. Dazu wird ein Teelöffel getrockneter Erdrauch mit heißem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgeseiht.
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Tinkturen und Extrakte: Diese konzentrierten Formen bieten eine bequemere Dosierung und eine stärkere Wirkung. Sie können direkt eingenommen oder in Wasser verdünnt werden.
Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen
Obwohl Erdrauch in der Regel gut verträglich ist, sollten einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. In hohen Dosen kann die Pflanze aufgrund ihres Alkaloidgehalts toxisch wirken. Schwangere und stillende Frauen sowie Personen mit schweren Leber- oder Nierenkrankheiten sollten Erdrauch nur nach Rücksprache mit einem Arzt einnehmen.
Informationen zur Phytotherapieausbildung
Bedeutung des Erdrauchs in der Homöopathie
Kurzform: adlu
Nicht zu verwechseln mit Alumina (Aluminiumoxyd= gebrannte Tonerde)
Adlumia ist ein kleines Mittel der Homöopathie, d.h. es wird seltener verschrieben
Wirkungsbereich:
1. Leberschwäche
2. Gicht
3. Nierensteine/ Harnsteine
Weitere Anwendungsgebiete für Adlumia:
4. zum Abbau von Harnsäureablagerungen
5. Harnsteine
6. Harnsäure Überschuss aufgrund von Lebererkrankungen
7. Nierengriess
8. Rheumatische Beschwerden
9. Hohe Leber- und Cholesterinwerte
10. Muskel- und Gelenkschmerzen
Gemüt: geistesabwesend, zerfahren, zerstreut
Weitere Symptome:
zu häufige Mensis
Fehler beim Schreiben mit Reizbarkeit
schläfrig nach dem Essen mit Schlaflosigkeit nach Mitternacht
verminderte Lust auf Sex mit zunehmender (progressiv) Ejakulation
Abneigungen/ Gelüste:
Lust auf kalte Milch
Wunsch sich hinzulegen und zwar auf den Bauch
Beschwerden nach Sonnenexposition
müde, lustlos, kraftlos am Nachmittag
Informationen Homöopathieausbildung
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Übrigens: Das Räuchern mit Erdrauch hat eine lange Tradition in der Naturheilkunde und Spiritualität.
Es wird verwendet, um negative Energien zu vertreiben, Räume zu reinigen und geistige Klarheit zu fördern.
Sein rauchiger, erdiger Duft soll beruhigend wirken und bei Meditationen oder spirituellen Zeremonien unterstützen.
Zudem wird Erdrauch traditionell für seine heilenden Eigenschaften geschätzt, insbesondere zur Unterstützung der Leber und zur Entgiftung. In Ritualen dient er häufig dem Schutz, der Heilung und der Förderung von Harmonie und innerem Frieden.