Agaricus muscarius
Es ist selten, aber man kann am Gift des Fliegenpilzes sterben!
Das im Fliegenpilz (Agaricus muscarius) enthaltene Muscarin greift unmittelbar am Zentralnervensystem an. Es kommt zu starker Pulsverlangsamung, schließlich zum Herzstillstand in Diastole.
Durch Rückstauung wird eine Blutüberfüllung des Lungenkreislaufs und damit Dyspnoe bewirkt. Dazu kommt eine Kontraktur der Bronchialmuskulatur, so daß der Tod durch Erstickung eintritt.
Große Angst um die Gesundheit
Große Angst vor Krebs
Hypochonder, der seinen Arzt stark in Anspruch nimmt
jammert ständig herum, dass das was er hat Krebs sein könnte (Ähnlich Acidum Nitricum)
denkt oft an makabre Dinge, z.B., dass Dinge wie Gräber aussehen
Zuckungen, Spasmen
Zuckungen sind besser während des Schlafes
Werden schlimmer beim Geschlechtsverkehr
Kinder bekommen Zuckungen, nachdem sie ausgeschimpft wurden
Schmerz tritt auf diagonalen Seiten auf: z.B. linke Schulter, rechtes Knie.
Übertriebene Bewegungen
Tollpatschigkeit, Stolpern
Lässt leicht Sachen fallen
Kälte an einzelnen, begrenzten Stellen
Doppeltsehen
rollt die Augen
Oft in der Folge von Verletzung
Arzneimittelbild Agaricus muscarius
[1] Konstitution
Personen mit hellem Haar; Muskeln und Haut schlaff
Alte Leute, mit schwacher, träger Zirkulation
Alkoholiker, insbesondere bei ihren Kopfschmerzen; schlimme Folgen nach Ausschweifung (Lobelia, Nux Vomica, Ranunculus bulbosus)
Allgemeines Gemüt
Delirium: mit Tobsucht; versucht aus dem Bett aufzustehen; bei Typhus
Allgemeines körperlich
Sehr empfindlich gegen Kälte (Calcium, Kalium carbonicum, Psorinum)
Beschwerden treten diagonal auf; oben links und unten rechts (Antimonium tartaricum, Stramonium; oben rechts, unten links, Ambra, Bromium, Medorhinum, Phosphor, Acidum sulfuricum)
Kopf
Kopfschmerzen; von der Art, welche sofort ins Delirium übergehen bei Fieber oder Schmerz (Belladonna); Personen die zu Chorea neigen, Zucken oder Grimassen; durch Rückenmarks Affektionen
Männliche Geschlechtsorgane
Nervöse Erschöpfung nach sexuellen Exzessen
Weibliche Geschlechtsorgane
Prolaps, nach der Menopause; herunterziehender Schmerz, der fast nicht auszuhalten ist (vergleiche: Lilium tigrum, Murex, Sepia)
Rücken
Irritationen in der Folge von sexuellen Exzessen (Kalium phosphoricum)
Epilepsie durch unterdrückte Hautausschläge (Psorinum, Sulfur)
Rückgrat empfindlich gegen Berührung (Theridion); schlimmer morgens
Schmerz; Wunder Schmerz in der Lendenwirbelsäule und im Kreuzbein; während Anstrengung tagsüber; beim Sitzen (Zincum)
Jede Bewegung und die Drehung des Körpers verursacht Schmerz im Rückgrat. Einzelne Wirbel sind berührungsempfindlich
Extremitäten
Unsicherheit beim Gehen, schwankender Gang, stolpert über alles was Weg liegt; Schmerz wie geschlagen, beim Stehen
Nervensystem
Unwillkürliche Bewegungen beim Wachsein, werden besser während des Schlafes; Chorea, durch einfache Bewegungen und Reflexe einzelner Muskeln bis zum Tanzen ist ganzen Körpers (Zucken der Muskeln des Gesichts, Mygale)
Haut
Frostbeulen, die jucken und unerträglich brennen; Erfrierungen und alle Folgen von starker Kälteeinwirkung, insbesondere im Gesicht
Empfindung von Eisnadeln, welche in die Haut stechen; wie von heißen Nadeln
Brennen, Jucken, Röte an verschiedenen Stellen; Ohren, Nase, Gesicht, Hände und Füße; teilweise rot, geschwollen, heiß
Modalitäten
Verschlimmerung: nach dem Essen; nach dem Geschlechtsverkehr; kalte Luft; Anstrengung des Geistes; vor einem Gewitter (Phosphor, Psorinum)
Verwandtschaften
ähnlich zu: Cimicifuga, Calcium, Cannabis indica, Hyoscyamus, Kalium phosphoricum, Lachesis, Nux Vomica, Opium, Stramonium, bei Delirium oder Alkoholismus; zu Mygale, Tarantula, Zincum, bei Chorea)
[2]
Aus dem Boger SK zu Agaricus muscarius
REGION
RÜCKENMARK
HINTERKOPF.
NERVEN.
Lumbalregion.
Peristaltik.
Herz.
Kreislauf.
Atmung.
Brust. |
SCHLECHTER
Luft
KALTE.
FROSTIGE.
FRISCHE.
Stürmische.
Erschöpfung
Geistige.
Koitus.
Ausschweifung.
Alkohol.
Druck.
Berührung.
Morgens.
Während Menses.
BESSER
Sanfte Bewegung.
Langsamer Beginn.
Symptomenvielfalt (Tub.).
UNREGELMÄSSIGE, ECKIGE, UNSICHERE UND ÜBERTRIEBENE BEWEGUNGEN (Ign.);
er greift zu weit, taumelt oder tritt zu hoch, läßt Dinge fallen, etc.
ZITTERN, ZUCKEN, RUCKEN oder faszikuläre Spasmen;
hier und dort; < AUGENLIDER oder Zunge.
Schaudern.
Nervös und ruhelos.
Chorea.
Wie kalte Nadeln, ein kalter Tropfen oder ein Gewicht auf Körperteilen.
Schmerzhaftes Zucken, dann Steifheit und Kälte von Körperteilen.
Heiter oder dumpf und schwindlig; wie betrunken.
Dreht den Kopf hin und her.
Kopfschmerz, > nach Abgang von Stuhl oder Harn.
Oszillierende Augäpfel.
Augenbutter in den Augenwinkeln.
Mouches Volantes.
Mundwinkel hängt herab.
Wie ein Klumpen im Epigastrium.
Kollern und Gärung in den Därmen.
Heißer Flatus oder Samen; kalter Harn.
Einzelne Hustenanfälle, dann Niesen; wie von der Wirbelsäule her;
leichtes Auswerfen von Schleimflocken oder -klumpen.
Undeutliche, ruckartige Sprache.
Herzklopfen beim Koitus; hinterher niedergeschlagen.
Vorzeitiger Samenerguß.
Druck oder brennendes Stechen vom Herzen zum linken Schulterblatt.
Angina pectoris, wenn allein extrem starker Schmerz besteht.
Metastasierung durch unterdrückten Milchfluß.
Einzelne Wirbel empfindlich gegen Hitze.
Wirbelsäule empfindlich, < Druck oder Berührung;
Schießen, Brennen entlang der; wie zu kurz (Sul.), < Bücken; steif.
Ruhelose Arme.
Kaltes Gesäß.
BRENNENDES JUCKEN (Ap.), < IN DER HAUT; WIE ERFROREN;
wechselt beim Kratzen den Ort.
Jucken, über dem betroffenen Organ.
Haut schmerzt, wenn kalt.
Frostbeulen.
Gähnen; vor den Schmerzen oder Spasmen; als Begleitsymptom.
Fröstelt oder schwitzt leicht.
Schwitzt auf abwechselnden Seiten.
Nachtschweiße.
Komplementär: Calc-c.
Antidote: Cof. Pul.
Verwandt: Phys. Tub.
[1] Aus dem H. C. Allen Keynotes and Characteristics – übersetzt von HP A. Di Fausto
[2] Boger Synoptic Key – übersetzt von HP A. Di Fausto
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Tag:giftig, nervensystem, spasmen, zuckungen