Belladonna – Klopfen und weite Pupillen
Fight or flight – Kämpfen oder flüchten
Belladonna und der Sympathikus
Tollkirsche – Atropa belladonna – Nachtschattengewächse, Solanaceae
Inhalt: Atropin, das sowohl in der Tollkirsche wie im Stechapfel (Hyoscyamin) vorkommt. Der Giftgehalt ist entsprechend des Standortes stark verschieden.
Gerade die Beeren sind für Kinder eine große Gefahr. Sie werden leicht mit Kirschen verwechselt und schmecken obendrein noch süß.
Die tödliche Dosis liegt bei Kindern zwischen 3 und 5, bei Erwachsenen zwischen 10 und 20 Beeren. Weitere Quelle für Vergiftung sind Augentropfen, die Atropin enthalten und welche zur Vorbereitung von Augenuntersuchung verabreicht werden.
Vergiftung:
Pupillenerweiterung (Glanzaugen), fehlendes Erbrechen, trockene, gerötete und heiße Haut.
Trockenheit der Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich. Es kommt zu Obstipation und Harnverhalt.
Es kommt zu was Sprach- und Schluckstörungen in der Folge hat sowie zu Pulsbeschleunigung.
Bei starker Vergiftung befällt den Patienten Unruhe,
er leidet unter Weinkrämpfen und Rededrang sowie unter Tobsuchtsanfällen.
Bei entsprechender Vergiftung kommt es zur Bewußtlosigkeit und zum Tod durch Atemlähmung.
Heilwirkung und Medizinische Anwendung:
Die Tollkirsche findet medizinische Anwendung in der Augenheilkunde; sie wirkt krampflösend bei Epilepsie und Asthma und wird bei Erkrankungen der Luftwege (Bronchitis, Reizhusten) eingesetzt. Ferner hemmt sie die Drüsensekretion und wird zur Behandlung des Parkinsonismus genommen. tropin ist auch ein wirksames Gegengift und wird vom Militär als Mittel gegen Nervengas gelagert.
Name:
Wegen der Ähnlichkeit der Früchte mit Kirschen und der Giftwirkung auf den Menschen (Tobsucht), nannte man die Pflanze Tollkirsche. Weitere Namen waren Teufelskirsche, Wolfsbeere und Dollwurz.
Der Gattungsname Atropa stammt aus der griechischen Sage. Atropa war einer der 3 Parzen, der den Lebensfaden durchschneidet, so wie das auch die Tollkirsche vermag. Der Artname belladonna heißt schöne Frau, da der Saft der Beeren zur Pupillenvergrößerung, somit zu schönen Augen und als Kosmetika genommen wurde.
Mit freundlicher Genehmigung von Botanikus.de
Homöopathie:
– aktive Kongestion
– Erregung
– Zuckungen
– heiße, rote, schwitzende Haut
– starre Augen
– pulsierende Karotiden
– akute Entzündungszustände
– Neuralgien
– starke, rasche Reaktion
– vorzügliche akute Erkrankungen
– heftig und plötzlich
Hauptmittel bei lokalisierten Entzündungen:
– an Kopf, Hals, Brust, Bronchien, Magen, Darm, Urogenitaltrakt
– mit Röte, Hitze, heftigen Schmerzen, welche plötzlich erscheinen, plötzlich verschwinden und wiederkehren
– die Schleimhäute schwellen an und brennen stark
– Fieber setzt plötzlich sein, meist Nachts und es kommt zu großer Erregung des ZNS, es kann auch zu Gehirnreizung führen
– Schweiß heiß und dampfend, bringt keine ErleichterungAn den Hohlorganen mit glatter Muskulatur kommt es zu SpasmenGroßes Kopfmittel
– Kongestionen
– Blutdrang zum Kopf
– Entzündung des Gehirns und seiner Häute
– Schwindel
– rechtsseitige Kopfschmerzen
– klopfende Karotiden
– GROSSE EMPFINDLICHKEIT BEI BEWEGUNG, sogar gegen Augenzwinkern
– Rückwärtsbeugen bessert, Vorwärtsbeugen und Bücken AGG
– Vergrößerungsgefühl und Völlegefühl
– Schmerzen zum Bersten
– Der Kopf muss trotz Hitze eingehüllt werden
– bloßer Kopf und Haareschneiden führt zu Erkältung
– Sonne AGG
– Zugluft AGG
REGION
Nervenzentren.
Gehirn.
Blutgefäße.
Kapillaren.
Schleimhäute
Augen.
Mund.
HALS.
Haut.
Organe.
Rechte Seite.
SCHLECHTER
Hitze; der Sonne; wenn erhitzt.
Nachmittags (15 Uhr).
ZUGLUFT; am Kopf;
Haareschneiden (Glo.).
Kopfwaschen.
Nach Erkältung.
UNTERDRÜCKTER SCHWEISS.
LICHT.
GERÄUSCH.
ERSCHÜTTERUNG.
Berührung.
Gesellschaft.
Druck.
Bewegung.
Herunterhängenlassen.
BESSER
Leichte Bedeckung.
Nach hinten Biegen.
Bettruhe.
Plethorisch; aufgeweckt.
PLÖTZLICHE, HEFTIGE SYMPTOME.
TROCKENHEIT, HELLE RÖTE – gestreift (Pho.) – UND BRENNENDE HITZE;
MIT STARKEM SCHMERZ; VÖLLE ODER SCHWELLUNG.
BLUTDRANG; ZUM KOPF.
Erweiterte Arterien.
Hitze in Körper, Körperteilen, Absonderungen, etc.
ZUSAMMENSCHNÜRUNG.
Körperteile sind heiß, geschwollen, rot und trocken.
KLOPFENDE, SCHARF SCHNEIDENDE, SCHIESSENDE oder krallende SCHMERZEN;
von wahnsinnig machender Stärke;
kommen und gehen, in wiederkehrenden Anfällen (Nit-ac.).
Spärliche oder heiße Absonderungen.
RUCKE.
Erschütterungen.
ZUCKUNGEN.
SPASMEN; in Hals, Vagina, etc.
Überaktiv.
Erregt.
WILDE DELIRIEN; rasend, lärmend, schreit auf.
RUHELOS, und spricht hastig.
Versucht zu fliehen.
Ungestüm.
Wahnsinn mit Beißen.
Heftiges Delirium.
PULSIERENDER KOPF; < Schläfen; < Bewegung; > Haar lösen.
Gehirn hebt und senkt sich in Wellen.
Kopfrollen.
Schmerzen ziehen vom Kopf abwärts.
KOPF EMPFINDLICH GEGEN ZUGLUFT UND KÄLTE, oder Haarewaschen.
HÄMMERNDES KLOPFEN.
Reißt an ihren Haaren.
Meningitis.
Sonnenstich.
ERWEITERTE PUPILLEN.
Hervortretende, funkelnde Augen.
Bindehaut gerötet.
Geisterhafte, rote, erschreckende Halluzinationen; beim Schließen der Augen.
Anfälle von Blindheit; dann Gelbsehen.
Sieht rot.
Lichtblitze vor den Augen.
PHOTOPHOBIE.
Rote Nase.
Feurig ROTES, geschwollenes, heißes GESICHT, oder blaß und rot im Wechsel.
TROCKENER, HEISSER MUND UND HALS (Pho. Rhus-t.).
Zahnschmerzen, > Beißen.*
Geschwollene Zunge.
Erdbeerzunge.
Drang zum Schlucken, mit Würgen.
Trinkt in Schlückchen.
Muß trinken, um schlucken zu können.
Verlangen nach Limonade.
Schmerz von Magen oder Leber zu Schulter und Hals, < darauf Liegen.
Schneidende Oberbauchkolik, > Rückwärtsbiegen.
Aufgetriebenes Colon transversum.
Krallen oder Herabdrängen im Abdomen.
Akuter Analprolaps (Ars.).
Stühle enthalten kreidige Klumpen.
Enuresis beim Liegen; nachts.
Feuerroter Harn.
Vorzeitige, reichliche, heiße (Sabi.), rote, schwallartige Menses.
Rigider Muttermund.
Metritis.
Herabdrängen > Stehen, < Liegen.
Rot gestreifte Brüste.
Trockener Husten.
Bellende Stimme.
Rechte Nackenseite und Schulter steif, nachmittags.
Rücken wie zerbrochen.
HELLE, ROTE, GLÄNZENDE HAUT.
Massive Dermatitis.
Scharlach.
Erysipel.
Schläfrig, kann aber nicht schlafen.
Schwerer, heißer Schlaf.
ZUCKT IM SCHLAF.
Schreckliche Träume; von Streit, Feuer, etc.
Innere Kälte mit äußerer, schmerzhafter, brennender Hitze.
HEISSER KOPF, mit kalten Gliedern (Sul.).
Heißer Schweiß.
Haut heiß, doch abwechselnd feucht und trocken.
Spasmus, dann lang andauernde Bewußtlosigkeit.
Komplementär: Calc-c. Hep. Merc.
Verwandt: Glo. Hyo. Stram.
[1] Boger Synoptic Key – übersetzt von HP A. Di Fausto – Englische Version
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