Calendula Homöopathie – Ein schlimmer Verletzungsfall
Calendula in der homöopathischen Hausapotheke
Ein schlimmer Verletzungsfall aus Stapfs Archiv – Thorer, S. T.
Die Ringelblume blüht bald wieder allerorts und jeder Heilpraktiker sollte sie kennen.
Im Materia medica Teil der homöopathischen Hausapotheke haben wir auch diese große Heilpflanze besprochen, die auch in der Phytotherapie für ihre Kraft Wunden zu heilen bekannt ist.
Ein sechzehnjähriger Junge, geriet im Juli 1845 mit dem Arm in ein Mühlenrad:
- Der linke Oberarm war gebrochen, die scharfen Spitzen des Knochens hatten die Haut durchstoßen und traten hervor.
- Eine tiefe Fleischwunde in der Ellenbeuge.
- Der linke Unterarm war völlig seines Muskelmantels beraubt, so dass die Elle und Speiche durch einen Raum von sechs Zoll freigelegt waren.
- Die Hand war fast abgerissen und haftete mit einem kleinen Fleischbündel am Arm.
- Die Haut und die vorderen Muskeln des rechten Beines waren abgerissen und wiesen eine große und tiefe Fleischwunde auf, die bis auf den Knochen durchdrang.
- Gesicht und gequetschte Brust mehrere kleine Fleischwunden. Blutaustritt in den Augen.
Der entsetzlich verstümmelte Junge war durch die Schmerzen und den Blutverlust in höchstem Maße erschöpft. Thorer amputierte den Arm sofort an der Stelle, an der die Splitter des gebrochenen Oberarms das Fleisch durchbohrt hatten. Die fleischigen Teile des rechten Beines wurden mit Umschlägen bedeckt, die mit Calendula-Tee angefeuchtet waren. Diese Umschläge wurden bis zum Abschluss der Heilung fortgesetzt, die gegen Ende August stattfand.
Die Granulation erfolgte ohne Eiterung, während am Stumpf des Oberarms, der der üblichen chirurgischen Behandlung unterzogen wurde, der übliche Eiterungsprozess einsetzte. Dann auch Calendula am Arm. Der Vernarbungsprozess verlief am Stumpf ebenso günstig wie am Bein. Jede Wunde heilte ausgezeichnet, schloss sich durch Granulation und wurde mit einer neuen Haut bedeckt. Niemand, der die Teile jetzt sieht, würde die früheren schrecklichen Verstümmelungen auch nur im Geringsten vermuten. Der Junge erholte sich innerhalb von sieben Wochen vollständig.