Carduus marianus – Hilfreich sogar bei Knollenblätterpilzvergiftung
Wie Carduus marianus die Leber rettet
Wir besprechen das Mittel in der Homöopathie Lerngruppe:
Carduus marianus – Die Mariendistel
Die Mariendistel hat eine weiße Marmorierung auf den stacheligen Blättern, die ihr den Namen gab; soll dieses Merkmal doch an die Milch der Jungfrau Maria erinnern.
Paracelsus gab sie bei inwendigem Stechen.
Die Pflanze ist schon im Altertum als Heilpflanze geschätzt worden.
Neueste Forschungen bestätigen die Leberwirkung auf spektakuläre Weise:
Die Leber wird erwiesenermaßen vor Intoxikationen durch Medikamente, Alkohol geschützt und sogar bei Vergiftungen durch Verzehr des Knollenblätterpilzes ist beobachtet worden, dass der Inhaltstoff Silybin der Mariendistel kompetitiv die Gifte Amantadin und Phalloidin des Pilzes von den Leberzellen verdrängt. Diese Gifte führen ansonsten innerhalb von 12-24 Stunden zum Leberzelltod.
Ein höchste interessantes Phytotherapeutikum, welches auch in der Homöopathie allerdings eher in niedrigen Potenzen eingesetzt wird.
Die Heilwirkung der Mariendistel
Die Mariendistel (Silybum marianum) ist eine Heilpflanze, die seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet wird. Besonders geschätzt wird sie für ihre leberschützenden und regenerativen Eigenschaften, die vor allem auf die aktiven Inhaltsstoffe Silymarin und Silibinin zurückzuführen sind. Diese Substanzen haben eine starke antioxidative Wirkung und fördern die Regeneration von Leberzellen, was besonders bei Leberzirrhose von Bedeutung ist.
Silymarin: Der Wirkstoff der Mariendistel
Silymarin ist ein Flavonolignan-Komplex, der aus den Samen der Mariendistel extrahiert wird. Er besteht aus verschiedenen Verbindungen, darunter Silibinin, Isosilibinin, Silidianin und Silicristin. Die Hauptkomponente, Silibinin, hat sich als besonders effektiv in der Behandlung von Lebererkrankungen erwiesen. Silymarin wirkt auf mehreren Ebenen, um die Leber zu schützen und zu regenerieren. Es stabilisiert die Zellmembranen der Hepatozyten (Leberzellen), erhöht die Proteinproduktion und fördert die Regeneration geschädigter Zellen. Darüber hinaus hat es entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, die oxidative Schäden durch freie Radikale reduzieren.
Leberzirrhose und ihre Herausforderungen
Leberzirrhose ist das Endstadium chronischer Lebererkrankungen und ist durch die fortschreitende Vernarbung des Lebergewebes gekennzeichnet. Die Ursachen sind vielfältig und umfassen chronischen Alkoholmissbrauch, virale Hepatitis (Hepatitis B und C), nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) und andere toxische Schädigungen. Leberzirrhose führt zu einer verminderten Leberfunktion, was zahlreiche Komplikationen wie Aszites, Enzephalopathie und ein erhöhtes Risiko für Leberkrebs zur Folge haben kann. Eine effektive Behandlung zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Symptome zu lindern.
Die Rolle der Mariendistel bei der Behandlung der Leberzirrhose
Studien haben gezeigt, dass Silymarin die Leberfunktion bei Patienten mit Leberzirrhose verbessern kann. Durch seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften kann es die Schädigung der Leberzellen verlangsamen und deren Regeneration fördern. Einige klinische Studien deuten darauf hin, dass die regelmäßige Einnahme von Mariendistel-Extrakt die Lebensqualität von Patienten mit Leberzirrhose verbessern kann. Es gibt Hinweise darauf, dass Silymarin die Leberwerte, wie ALT und AST, senken und so die Leberfunktion stabilisieren kann.
Ein besonders wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit von Silymarin, die Fibrose (Narbenbildung) der Leber zu reduzieren. In präklinischen Studien wurde gezeigt, dass Silymarin die Aktivität der Hepatozyten und der stellaten Zellen der Leber modulieren kann, wodurch die Bildung von Narbengewebe verringert wird. Dies ist entscheidend, da die Fibrose das Fortschreiten der Leberzirrhose vorantreibt.
Anwendung und Sicherheit
Die übliche Dosierung von Mariendistel-Extrakt variiert je nach Präparat, liegt aber typischerweise bei etwa 200-400 mg Silymarin pro Tag. Mariendistel wird in der Regel gut vertragen. Nebenwirkungen sind selten und umfassen hauptsächlich gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall. Da Silymarin die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen kann, sollten Patienten mit Leberzirrhose die Einnahme immer mit ihrem Arzt besprechen.
Fazit
Die Mariendistel bietet ein vielversprechendes natürliches Heilmittel zur Unterstützung der Lebergesundheit, insbesondere bei Leberzirrhose. Durch ihre leberschützenden, antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften kann sie dazu beitragen, das Fortschreiten der Lebererkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Weitere klinische Studien sind jedoch notwendig, um die optimale Dosierung und langfristigen Auswirkungen zu bestimmen. Als Teil eines umfassenden Behandlungsplans, der auch Lebensstiländerungen und die Vermeidung von Lebergiften umfasst, kann die Mariendistel eine wertvolle Unterstützung bieten.
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Tag:leberzirrhose