Chlorum und Heuschnupfen
Chlor kann durch Reizung, allergische Reaktionen oder Verstärkung bestehender Atemwegserkrankungen Schnupfen verursachen.
Personen, die empfindlich auf Chlor reagieren, sollten den Kontakt möglichst minimieren, z.B. durch das Tragen einer Nasenklammer beim Schwimmen oder durch die Wahl chlorfreier Reinigungsmittel.
Chlorum und Heuschnupfen
In unserem Materia medica Projekt MM von Z-A haben wir Chlorum besprochen.
Zu Chlorum hatte ich nicht viel gefunden, obwohl es mehrere gute Arzneimittelprüfungen gibt, sogar von Hering.
Er prüfte die Arznei zusammen mit einem Kollegen im Jahr 1846, bezog aber in seinen Bericht auch toxikologische und chemische, sowie pharmakologische Berichte mit ein. Es gibt auch spätere Prüfungen, aber auch unfreiwillige Prüfungen durch Einatmung der Gase.
Und wer dieser Tage ins Schwimmbad geht kennt die Wirkungen von Chlor.
Chlor hat eine stark oxidierende Wirkung, ist also lebensfeindlich und diese Wirkung wird durch Sonne und Licht verstärkt – Umstände welche manchmal auch im Schwimmbad gegeben sind.
Um so mehr erstaunt es, dass es nur sehr wenige Fallbeispiele zu dieser Arznei gibt.
Nun habe ich in der Heuschnupfen Materia medica von JRep mehr dazu gefunden und möchte das nun auch mit anderen Interessierten teilen.
Wer weiß, vielleicht kann es euch helfen.
In der Enzyklopedie von Clarke ist zu finden Chlorum und Heuschnupfen:
….es ruft Spasmen und Konvulsionen hervor, Schnupfen und Katarrh. Stimmritzenkrampf ist besonders ausgeprägt; besonders schwierig ist die Exhalation, das Inhalieren bereitet keine Probleme. …… Extreme Empfindlichkeit der Haut. Urtikaria, mit Fieber. Gänsehaut…..
- Chlor ist eine Atmungsarznei: Atemnot, Ausatmen schwierig, Hals wie zusammengeschnürt.
- Tränen der Augen, besonders im Freien
- Triefschnupfen mit plötzlichem Strömen scharfer, ätzender Flüssigkeit, die Nase innen und an den Nasenflügeln wund machend
- Stimmverlust bei feuchter Luft
- Aphonie durch feuchte Luft
- Jeder Versuch zu husten führt zum Stimmritzenkrampf
- Gedunsenes Gesicht, hervorstehende Augen und krampfhafter, stark quälender Husten
Interessant ist auch, dass bei den genannten Heuschnupfenmitteln viele Gräser dabei sind:
- ANTHOXANTHUM ODORATUM – das Ruchgras mit einem unerträglichen Juckreiz im Augenwinkel wie von einem Wurm
- ARUNDO DONAX – das Wasserrohr bei dem der Heuschnupfen mit Brennen und Jucken des Gaumens und der Konjunktiva beginnt
- LINUM USITATISSIMUM – Echter Lein, Flachs mit Schwellung der Lider, welche die Augen innerhalb einer Stunde völlig verschließt
- PHLEUM PRATENSE – Wiesenschliegras, Timotheegras
- TRIFOLIUM PRATENSE – Wiesenklee, Rotklee, welches einen ganz ausgeprägten Speichelfluss hervor ruft, ähnlich Mercurius
Immer mehr Menschen, die noch nicht über Heuschnupfen geklagt haben zeigten dies Jahr deutliche Symptome dieser Überempfindlichkeit. Ich wollte euch heute auf die Zusammenhänge auch mit dem Schwimmbad aufmerksam machen.
Wir müssen aber natürlich dabei auch an die Pflanze Ambrosia denken, die sich ja immer mehr bei uns ausbreitet.
Ergänzungen Chlorum und Heuschnupfen
Schnupfen durch Chlor, insbesondere bei der Exposition gegenüber Chlor in Schwimmbädern oder durch Reinigungsmittel, kann durch mehrere Mechanismen verursacht werden:
1. Reizung der Schleimhäute
Chlor und seine Nebenprodukte, wie Chloramine, können die Schleimhäute in Nase und Rachen reizen. Wenn Chlor in Wasser gelöst wird, entsteht hypochlorige Säure, die stark reizend ist. Beim Einatmen von Chlor-Dämpfen oder beim Kontakt mit chlorhaltigem Wasser können die empfindlichen Schleimhäute anschwellen, was zu einer Entzündungsreaktion führt. Dies äußert sich oft als Schnupfen, mit Symptomen wie laufender Nase, Niesen und Verstopfung der Nasenwege.
2. Allergische Reaktionen
Einige Menschen reagieren allergisch auf Chlor oder die Nebenprodukte, die bei der Desinfektion von Wasser entstehen. Diese allergische Reaktion kann eine laufende Nase, Niesen und andere typische Symptome eines allergischen Schnupfens verursachen.
3. Verstärkung bestehender Atemwegsprobleme
Personen mit bereits bestehenden Atemwegsproblemen wie Asthma oder chronischer Rhinitis können durch Chlor-Dämpfe oder chlorhaltiges Wasser eine Verschlimmerung ihrer Symptome erfahren. Chlor kann die Atemwege zusätzlich reizen und bestehende Entzündungen verschlimmern, was zu verstärktem Schnupfen und anderen Beschwerden führt.
4. Austrocknung der Schleimhäute
Chlor kann die Schleimhäute austrocknen, was zu einer Reizung führt. Wenn die Schleimhäute trocken werden, reagieren sie oft mit einer Überproduktion von Schleim, um die Trockenheit zu kompensieren, was zu einer laufenden Nase führt.