Das Post-Polio-Syndrom
Frage Heilpraktiker Wissen – Thema Post-Polio-Syndrom
Wie du in dem Bild (aus Wikipedia) sehen kannst, gilt die Infektionskrankheit Poliomyelitis in den meisten Ländern der Erde (blaue Farbe) als ausgerottet, weshalb auch bei uns keine Schluckimpfung mehr regelmäßig vorgenommen wird.
Dennoch könnte einem Heilpraktiker in seiner Praxis ein Patient mit einem Post-Polio-Syndrom begegnen.
Das Post-Polio-Syndrom ist eine komplexe Erkrankung, die eine ganzheitliche und individuelle Herangehensweise erfordert. Heilpraktiker spielen eine wichtige Rolle in der Unterstützung von Patienten mit PPS, indem sie fundierte Kenntnisse über die Krankheit und geeignete Behandlungsansätze bereitstellen. Durch eine Kombination aus Energie-Management, Physiotherapie, Schmerzmanagement, Atemunterstützung, Ernährungsberatung und psychologischer Unterstützung kann die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessert werden. Es ist wichtig, die Patienten umfassend zu betreuen und ihnen dabei zu helfen, ein möglichst aktives und erfülltes Leben zu führen.
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Post-Polio-Syndrom: Was Heilpraktiker wissen müssen
Das Post-Polio-Syndrom (PPS) ist eine neurologische Erkrankung, die bei Menschen auftritt, die zuvor an Poliomyelitis (Polio) erkrankt waren. Diese späte Komplikation kann Jahrzehnte nach der ursprünglichen Infektion auftreten und ist durch eine Reihe von Symptomen gekennzeichnet, die sich schrittweise verschlimmern. Heilpraktiker spielen eine wichtige Rolle in der Unterstützung von Patienten mit PPS, indem sie fundierte Kenntnisse über die Krankheit und geeignete Behandlungsansätze bereitstellen.
Verständnis von Poliomyelitis und PPS
Poliomyelitis, auch bekannt als Kinderlähmung, ist eine virale Infektion, die das zentrale Nervensystem befällt und zu Lähmungen führen kann. Dank Impfkampagnen ist die Zahl der Poliofälle weltweit stark zurückgegangen. Allerdings gibt es immer noch viele Menschen, die in der Vergangenheit infiziert wurden und nun von PPS betroffen sind.
Post-Polio-Syndrom tritt bei etwa 25-50% der Polioüberlebenden auf. Die genaue Ursache von PPS ist noch nicht vollständig geklärt, jedoch wird angenommen, dass es mit der Überbeanspruchung der verbleibenden motorischen Neuronen zusammenhängt, die nach der ursprünglichen Infektion die Funktion der zerstörten Neuronen übernommen haben.
Symptome und Diagnose
Die Symptome des Post-Polio-Syndroms sind vielfältig und umfassen:
– Muskelschwäche: Neue oder zunehmende Schwäche in Muskeln, die zuvor von Polio betroffen waren.
– Müdigkeit: Überwältigende Erschöpfung, die nicht in einem angemessenen Verhältnis zur Aktivität steht.
– Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen: Schmerzen in Muskeln und Gelenken, oft verschlimmert durch körperliche Aktivität.
– Atemprobleme: Atemnot und Schwierigkeiten beim Atmen, besonders nachts.
– Schluckbeschwerden: Schwierigkeiten beim Schlucken, die zu Ernährungsproblemen führen können.
Die Diagnose von PPS erfolgt durch den Ausschluss anderer Erkrankungen und die Erhebung einer detaillierten Anamnese, die eine frühere Polioinfektion bestätigt. Es gibt keinen spezifischen Test für PPS, aber Elektromyographie (EMG), Muskelbiopsien und bildgebende Verfahren können hilfreich sein, um andere Ursachen auszuschließen.
Behandlung und Management
Es gibt keine Heilung für das Post-Polio-Syndrom, daher konzentriert sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität. Hier sind einige wichtige Ansätze, die Heilpraktiker berücksichtigen sollten:
- Energie-Management:
– Patienten sollten lernen, ihre Energie zu schonen und Überanstrengung zu vermeiden. Regelmäßige Ruhepausen und das Einteilen von Aktivitäten sind wichtig.
– Ergotherapie kann helfen, Techniken zu entwickeln, um den Alltag besser zu bewältigen.
- Physiotherapie:
– Sanfte, maßgeschneiderte Übungsprogramme können die Muskelkraft erhalten und die Beweglichkeit verbessern. Zu intensive Übungen sollten vermieden werden, um eine Überbeanspruchung der Muskeln zu verhindern.
– Dehnübungen können helfen, die Flexibilität zu erhalten und Schmerzen zu lindern.
- Schmerzmanagement:
– Schmerzmittel können zur Linderung von Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen eingesetzt werden. Heilpraktiker können auch alternative Ansätze wie Akupunktur oder Massagetherapie in Betracht ziehen.
– Kälte- und Wärmeanwendungen können ebenfalls zur Schmerzlinderung beitragen.
- Atemunterstützung:
– Bei Atemproblemen kann eine Überweisung an einen Spezialisten für Atemtherapie erforderlich sein. In schweren Fällen kann die Anwendung von Atemhilfen wie CPAP-Geräten notwendig sein.
- Ernährungsberatung:
– Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig, besonders wenn Schluckbeschwerden vorliegen. Heilpraktiker können Ernährungsempfehlungen geben und gegebenenfalls die Zusammenarbeit mit einem Ernährungsberater fördern.
- Psychologische Unterstützung:
– Die Diagnose PPS kann emotional belastend sein. Psychologische Unterstützung und Selbsthilfegruppen können Betroffenen helfen, mit den Herausforderungen der Krankheit umzugehen.
Prävention von Sekundärkomplikationen
Heilpraktiker sollten auch auf die Prävention von Sekundärkomplikationen achten. Dazu gehören:
– Vermeidung von Stürzen: Anpassungen im häuslichen Umfeld und die Nutzung von Hilfsmitteln können das Sturzrisiko reduzieren.
– Regelmäßige Gesundheitsüberwachung: Regelmäßige Untersuchungen und die Überwachung von Begleiterkrankungen sind wichtig, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
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