Dunning-Kruger-Effekt – Frage aus unserem Adventskrimi 2019
Der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt eine kognitive Verzerrung,
bei der Menschen mit geringem Wissen oder Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich ihre Kompetenz überschätzen. Sie erkennen ihre eigenen Fehler nicht und glauben fälschlicherweise, dass sie überdurchschnittlich gut abschneiden. Gleichzeitig neigen Personen mit hoher Kompetenz dazu, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen, da sie den Schwierigkeitsgrad für andere ebenfalls als gering einschätzen. Dieser Effekt wurde von den Psychologen David Dunning und Justin Kruger 1999 beschrieben und zeigt, wie Selbstwahrnehmung und tatsächliche Fähigkeiten oft nicht übereinstimmen, was zu Fehleinschätzungen führen kann.
Ein Phänomen, welches weit verbreitet ist….gerade Menschen mit wenig ausgeprägten Kompetenzen dazu neigen, ihre Fähigkeiten zu überschätzen.
Genau wegen ihrer Inkompetenz sind diese Menschen nicht in der Lage zu erkennen, dass sie inkompetent sind.
Stattdessen glauben sie, dass sie anderen überlegen sind und haben ein besonders ausgeprägtes Selbstbewusstsein.
Den Dunning-Kruger-Effekt sehen wir ausgeprägt in den sozialen Medien,
wo sich oft nur diejenigen trauen etwas zu schreiben, die am Wenigsten von dem Thema verstehen.
Wir sehen: Intelligenz und Wissen sind weiterhin die beste Variante für das Kommunizieren von Inhalten,
aber der aggressive Frontalangriff derjenigen, die eben gar nicht erst nachdenken,
ist eben auffälliger und wird deshalb in den Vordergrund treten.
Der Dunning-Kruger Effekt wurde von den Psychologen Justin Kruger und David Dunning von der Cornell University im Jahre 1999 im Rahmen einer Studie entdeckt.
Ein Beispiel für den Dunning-Kruger-Effekt in der jüngsten Vergangenheit
ist das Verhalten von Amateur-Investoren auf der Plattform Reddit während des „GameStop“-Aktienphänomens Anfang 2021. In der „r/WallStreetBets“-Community auf Reddit begannen viele unerfahrene Investoren, Aktien des Unternehmens GameStop massiv zu kaufen, getrieben von der Überzeugung, dass sie den Markt „überlisten“ könnten.
Diese Nutzer, die oft wenig bis gar keine Kenntnisse über die Funktionsweise des Aktienmarktes, Risikomanagement oder langfristige Investitionsstrategien hatten, überschätzten ihre Fähigkeit, erfolgreiche Handelsentscheidungen zu treffen. Trotz der Warnungen von Finanzexperten über die Risiken und die Volatilität dieser Aktie, setzten sie weiterhin große Summen auf die GameStop-Aktie.
Viele der beteiligten Investoren erlitten schließlich erhebliche finanzielle Verluste, als die Aktie stark an Wert verlor, nachdem der anfängliche Hype abgeklungen war. Dennoch glaubten einige von ihnen weiterhin, dass sie den Markt verstehen und beherrschen könnten, was ein klares Beispiel für den Dunning-Kruger-Effekt darstellt.
Ein spektakuläres Beispiel für den Dunning-Kruger-Effekt ist der Fall
des sogenannten „Flynn-Effekts“ in der Luftfahrtgeschichte. Dies bezieht sich auf einen Vorfall, der in den USA im Jahr 2002 geschah, als ein Mann namens Charles “Slim” Flynn versuchte, ein kommerzielles Flugzeug zu entführen und selbst zu fliegen, obwohl er keinerlei Flugerfahrung oder Kenntnisse hatte.
Flynn war überzeugt, dass er das Flugzeug steuern könnte, obwohl er nur begrenzte Kenntnisse aus Filmen und Fernsehen besaß. Seine Selbstüberschätzung war so groß, dass er sich sicher war, die Kontrolle über die Maschine übernehmen zu können, ohne jegliche Ausbildung oder Erfahrung als Pilot. Glücklicherweise gelang es der Crew und den Passagieren, ihn zu überwältigen, bevor er ernsthaften Schaden anrichten konnte.
Dieser Vorfall ist ein spektakuläres Beispiel für den Dunning-Kruger-Effekt, da Flynn völlig blind für seine eigene Inkompetenz war und sich selbst für fähig hielt, eine extrem anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen.
Seine übersteigerte Selbstsicherheit hätte katastrophale Folgen haben können, was zeigt, wie gefährlich diese kognitive Verzerrung sein kann, wenn sie in realen, hochriskanten Situationen auftritt.
Ein erschreckendes Beispiel für den Dunning-Kruger-Effekt
ist ein unerfahrener Bergsteiger, der seine Fähigkeiten massiv überschätzt und ohne angemessene Vorbereitung und Ausrüstung einen gefährlichen Gipfel erklimmen will. Trotz Warnungen von erfahrenen Bergsteigern glaubt er, dass er problemlos den Aufstieg schafft. Diese Selbstüberschätzung kann zu lebensgefährlichen Situationen führen, wenn er in Schwierigkeiten gerät, die er nicht bewältigen kann, was sowohl für ihn selbst als auch für potenzielle Rettungsteams erhebliche Risiken birgt.
Hier ein interessanter Link aus dem National Geographic Magazin
Tausche dich aus mit anderen in der Heilpraktiker-Lounge
Fre e-Vidia Thema Knie im Fokus – Komplementäre Therapie bei chronischen Erkrankungen