Eosinophilie
Eosinophilie und die Morgenröte der Heilung
Die Morgenröte der Heilung ist ein bildlicher Ausdruck, der verwendet wird, um einen positiven Wendepunkt in der Genesung von einer Infektion zu beschreiben. In diesem Zusammenhang bedeutet die Entwicklung einer Eosinophilie am Ende einer bakteriellen Infektion ein hoffnungsvolles Zeichen dafür, dass der Heilungsprozess im Gange ist.
Was ist Eosinophilie?
Eosinophilie bezeichnet eine erhöhte Anzahl von Eosinophilen, einer speziellen Art von weißen Blutkörperchen, im Blut. Eosinophile spielen eine wichtige Rolle in der Immunabwehr, insbesondere bei der Bekämpfung von Parasiten, der Regulation allergischer Reaktionen und der Modulation von Entzündungsprozessen. Ihre Zahl steigt in der Regel als Reaktion auf bestimmte Reize wie Infektionen, Allergien oder chronische Entzündungen.
Die Morgenröte der Heilung und Eosinophilie
Wenn eine bakterielle Infektion abklingt, kann es zu einer vorübergehenden Eosinophilie kommen. Diese Eosinophilie tritt typischerweise in der Erholungsphase auf, wenn die akute Entzündungsreaktion nachlässt und das Immunsystem beginnt, den Schaden zu reparieren und das Gleichgewicht wiederherzustellen. Die Erhöhung der Eosinophilen wird in diesem Fall als „Morgenröte der Heilung“ bezeichnet, weil sie ein Hinweis darauf ist, dass der Körper auf dem Weg der Besserung ist.
Während der akuten Phase einer Infektion dominieren normalerweise neutrophile Granulozyten (eine andere Art von weißen Blutkörperchen) die Immunantwort, da sie schnell auf bakterielle Infektionen reagieren. Sobald die Infektion unter Kontrolle ist und die Bakterien eliminiert wurden, sinkt die Zahl der Neutrophilen, und es kann zu einem Anstieg der Eosinophilen kommen. Dies signalisiert, dass das Immunsystem die Infektion erfolgreich bekämpft hat und nun dabei ist, den Heilungsprozess zu unterstützen.
Bedeutung der Eosinophilie in diesem Kontext
Die Eosinophilie am Ende einer Infektion ist ein Zeichen dafür, dass der Körper die akute Phase überwunden hat und in die Reparatur- und Erholungsphase übergeht. Es ist ein günstiges Zeichen, das zeigt, dass die Immunantwort angemessen auf die Infektion reagiert hat und nun dabei ist, das Gewebe zu reparieren und Entzündungen zu reduzieren. Dieses Phänomen unterstreicht die komplexe, aber fein abgestimmte Reaktion des Immunsystems auf Infektionen und die wichtige Rolle von Eosinophilen im Heilungsprozess.
In diesem Sinne stellt die Eosinophilie die „Morgenröte der Heilung“ dar, eine hoffnungsvolle Phase, die den Übergang von Krankheit zur Genesung markiert. Es ist ein Zeichen dafür, dass der Organismus auf dem Weg zur vollständigen Wiederherstellung der Gesundheit ist.
Eosinophile Granulozyten sind eine Untergruppe der Leukozyten.
Sie gehören zur unspezifischen Immunabwehr. Ihren Namen haben sie aufgrund ihrer Anfärbbarkeit mit dem rot-orangenem Farbstoff Eosin und dieser hat ihn aus der griechischen Mythologie – Eos ist die griechische Göttin der Morgenröte. Sie werden im Knochenmark gebildet und finden sich hauptsächlich in Geweben, nur etwa 1% zirkulieren im Blut. Ihr Gesamtanteil an den Leukos macht etwa 1-4/5% aus.
Eosinophile haben verschiedene Wirkmechanismen. Zum einen enthält ihre Granula toxische Substanzen und sie gehören zu den Zellen, die sich aktiv fortbewegen können, d.h. sie können Feinde regelrecht verfolgen. Zum anderen können sie Erreger auch phagozytieren. Ganz besonders haben sie es dabei auf Würmer und Parasiten abgesehen. Die Ausschüttung ihres toxischen Inhalts kann aber nicht nur Erreger, sondern auch körpereigene Strukturen schädigen. Beispiele hierfür sind das allergische Asthma.
Zytokine (v.a. Interleukine) forcieren die Entwicklung als auch die Aktivierung der Eosinophilen. Histamin und Leukotriene locken sie zu Entzündungsherden. V.a. IgE bewirken, dass sie ihre toxischen Inhaltsstoffe ausschütten (Exozytose). Sie spielen bei vielen Entzündungen eine Rolle, z.B. allergischen Entzündungen wie dem atopischen Ekzem, Asthma, dem CFS, bakteriellen oder parasitären Infektionen, als auch bei Autoimmunerkrankungen. Dabei bekämpfen sie nicht nur Erreger, sondern helfen auch Fibrin abzubauen, was in der Heilungsphase wichtig ist (Morgenröte der Genesung). Am besten funktionieren die Eosinophilen Granulozyten bei Fieber.
Wann also erhöhen sich die Eosinophilen (Eosinophilie)?
– allergische Erkrankungen (v.a. IgE-vermittelte, Asthma, atopisches Ekzem, Urtikaria)
– Parasitenbefall
– Autoimmunerkrankungen (z.B. LE, Rheumatoide Arthritis, Sklerodermie, Dermatomyositis)
– Psoriasis
– Malignome (CML, Lymphome)
– Hypokortisolismus (Cortisol wirkt ANTIALLERGISCH, also senkt die Eosinophilen)
– Medikamente (z.B. ASS)
– Rekonvaleszenz (Morgenröte der Genesung)
Übrigens ist die Eosinophilie häufig mit einer Basophilie vergesellschaftet.