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14.08.2021 um 08:35 Uhr #19436
Das Herz
Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan, welches einer Saug- Druckpumpe gleich, den Blutkreislauf im Körper über seine Kontraktions- und Dilatationfähigkeit aufrecht erhält.
Das Herz einer Person ist ungefähr gleich der Größe seiner Faust. Das relative Gewicht des Herzens beträgt ca. 0,5% des Körpergewichtes und das Herzvolumen liegt ungefähr zwischen 500 und 800 ml, je nach Körperbau und Stoffwechsellage. Das Herz liegt etwa zu 2/3 nach linksverschoben im unteren Mediastinalraum des Thorax, mit der Herzspitze etwa im Kreuzungsbereich 5. Intercostalraum und Medioclavicularlinie.
Grob umschrieben hat das es die Form eines auf dem Kopf stehenden stumpfen Kegels, welcher mit der Basis nach oben hinten rechts und mit der stumpfen Spitze nach unten vorne links weist, wo diese dem Diaphragma aufliegt und die kaudale Begrenzung des Herzens darstellt. Ventral des Herzens liegt das Sternum; dorsal die Aorta thoracalis, der Oesophagus und die Brustwirbelsäule und lateral wird das Herz von den Lungenflügeln eingefasst.
Umschlossen werden das Herz und seine Blutgefäße vom Herzbeutel (Perikard). Dieser aus Bindegewebe bestehende doppelwandig umstülpte und mit einer serösen Flüssigkeit gefüllte Beutel bildet eine straffe Hülle, welche für eine reibungslose Beweglichkeit des Herzens beim Schlagen sorgt.
Das Herz ist durch eine Trennwand (Septum) aufgeteilt, in eine rechte und linke Hälfte, welche durch Segelklappen in einen Vorhof (Atrium) und eine Kammer (Ventrikel) unterteilt werden. Diese Segelklappen (Rechte Herzhälfte die Trikuspidalis und linke Herzhälfte die Bicuspidalis) öffnen sich nur in eine Richtung, sodass der Blutfluss nur von dem Atrium in den Ventrikel möglich ist. Auf der gleichen Ebene (Ventielebene) wie die Segelklappen finden wir an jedem Ventrikelausgang eine Taschenklappe (Semilunarklappe), welche den Blutfluss ebenfalls nur in eine Richtung, und zwar aus den Ventrikeln in die jeweiligen Kreisläufe, zulässt (Rechte Herzhälfte die Pulmonalklappe und linke Herzhälfte die Aortenklappe).
Die Schichten des Herzens sind:
• Das Epikard (Lamina visceralis)
Es handelt sich hierbei um die Außenhaut des Herzens, welche zusammen mit einem weiteren Blatt, der Lamina parietalis, einen das Herz umschließenden Beutel (Perikard) bildet. Zwischen den beiden Blättern befindet sich eine seröse Flüssigkeit, die für eine reibungslose Beweglichkeit des Herzens sorgt.
• Das Endokard
Es ist eine dünne Gewebeschicht, die als glatte Innenhaut die gesamte innere Oberfläche des Herzens bedeckt und Segelklappen bildet.
• Das Myokard
befindet sich zwischen dem Epikard und dem Endokard und wird entweder nach seiner Funktion in Zellen der Arbeitsmuskulatur und Muskelzellen die der Erregungsleitung dienen, oder ihrer Lokalisation nach in Vorhofmyokard und Ventrikelmyokard, eingeteilt.
Morphologisch gesehen ist das Myokard eine Mischung aus quergestreifter Skelettmuskulatur und glatter Muskulatur der inneren Organe.
Damit die Arbeitsmuskulatur des Herzens kontrahieren kann, bedarf es eines elektrischen Reizes, ähnlich dem des Nerv-Skelettmuskelsystems. Das Erregungsleitungssystem des Herzens besteht, anders als das Nervengewebe, aus spezialisierten Muskelzellen, welche der Erzeugung und der koordinierten Weiterleitung von spontan erzeugten Aktionspotentialen dienen.
Zum Erregungsbildungssystem zählt der Sinusknoten an der Einmündung der Vena cava superior im rechten Vorhof, der Atrioventrikularknoten in der Scheidewand der Vorkammern an der Grenze zu den Herzkammern und das His-Bündel, welches ca. 1cm weiter distal zur Herzspitze gelegen, das Herzskelett durchdringend. Das His-Bündel zählt eigentlich zum Erregungsleitungssystem des Herzens, ist aber auch wie jede Herzmuskelzelle zur Erregung fähig.
Der primäre Impulsgeber ist mit 60 – 80 Erregungen pro Sekunde der Sinus-Knoten, dessen Reize auf die Arbeitsmuskulatur der Vorhöfe übertragen und zum AV-Knoten weitergeleitet.
Bei einem eventuellen Ausfall des Sinus-Knoten, übernimmt nachfolgend der AV-Knoten (sekundäres Reizzentrum), mit 40 – 50 Impulsen pro Sekunde. Seine Reize werden mit einer geringen Verzögerung auf das His-Bündel übertragen.
Als tertiärer Impulsgeber tritt, bei einem Ausfall der beiden vorgeschalteten Knoten, dass His-Bündel oder eine der nachfolgenden Erregungsleitungsstrukturen, mit einem Kammerersatzrhythmus von 20 – 30 bpm, ein.
Herznerven aus dem sympathischen und parasympathischen Nervensystems regeln die autonomen Aktivitäten des Herzens.
Der Sympathikus setzt Noradrenalin frei, welches zur Herzfrequenz- und Herzkrafterhöhung, sowie zu einer Beschleunigung der Erregungsleitung führt.
Der Parasympathikus (Vagus) schüttet Acetylcholin aus, was eine Verlangsamung der Spontandepolarisation des Sinus-Knoten zur Folge hat.
Der Blutfluss im Herzen von den großen Hohlvenen, die das sauerstoffarme Blut aus dem Körperkreislauf sammeln, beginnend, erfolgt durch den rechten Vorhof in die rechte Kammer, wobei eine Segelklappe zwischen den beiden Räumen den Durchfluss nur in eine Richtung zulässt. Aus der rechten Kammer wird das Blut durch die Pulmonalklappe in den Lungenkreislauf gepresst und dort mit Sauerstoff angereichert.
Von dort aus geht es weiter über den linken Vorhof durch die Bicuspidasklappe in die linke Kammer. Von der linken Kammer aus durch die Aortenklappe in den Körperkreislauf um inneren Organen, Muskulatur und Gehirn mit Sauerstoff und anderen lebenswichtigen Substanzen zu versorgen. Anschließend strömt das nun wieder sauerstoffarme Blut zurück zum Herzen.
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