- Dieses Thema hat 68 Antworten und 1 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 1 Jahr, 5 Monaten von HP Annette.
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AutorBeiträge
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08.08.2008 um 12:09 Uhr #14885
Beschreibt mal, wie ihr eine i.m.-Injektion korrekt durchführt – angefangen beim Vorgespräch.
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15.08.2021 um 12:25 Uhr #93895
Hallo Mr. Big,
nun also wollen wir uns mal ihrer notwendigen I:M: Injektion zuwenden.
Vorab möchte ich von Ihnen wissen ob sie Medikamente einnehmen, speziell Gerinnungshemmende wie Marcumar, Heparin etc…..
Nein?,
irgendwelche Herzinfarkte heute erlebt?
nein?
Irgendwelche hämorrhagische Diathesen bei Ihnen bekannt?
nein?
Nach Abklärung der oben aufgeführten Inhalte werde ich dem Patienten fragen ob er mit der I.M. Injektion einverstanden ist, natürlich werde ich ihm die Nebenwirkungen sowie möglichen Komplikationen derselben ausführlich erklären:
Diese wären u. a.
Spritzenabszess
Muskelnekrose
Nervenschäden
Erklärt er sein Einverständnis?
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15.08.2021 um 12:25 Uhr #93896
Er möchte erst noch etwas weiteres gefragt werden
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15.08.2021 um 12:25 Uhr #93897
Nun er will doch nicht gefragt werden ob er im Schockzustand ist?
Infektionen?, HIV? Hepatitis?
Irgendetwas Ansteckendes?
Schwangerschaft?
Grübel…….
wie soll ich denn heute Nacht schlafen?
Evaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
P.S. Oder vielleicht ob er im Liegen oder Im Stehen gespritzt werden will,
oder Ängste?
Spritzenphobie?
HM, hilfeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee eee -
15.08.2021 um 12:25 Uhr #93898
Du willst ja was REINSPRITZEN…
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15.08.2021 um 12:26 Uhr #93899
wie wärs mit der Frage nach bekannten Allergien und Medikamenten-Unverträglichkeiten
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15.08.2021 um 12:26 Uhr #93900
Höchste Zufriedenheit
So – wie gehts jetzt weiter -
15.08.2021 um 12:26 Uhr #93901Also, wenn wir das Einverständnis des Patienten haben, entcheiden wir uns
für die geeignete Einstichstelle: bei Injektionen< 1cm³ können wir in den
Deltamuskel injizieren, bei größerer Menge nehmen wir den Gesäßmuskel
(Hochstetter/Methode oberer,äußerer Quadrant). Nun desinfizieren wir
die Einstichstelle, sagen, dass es gleich piekst und stechen die Kanüle ein.
Nun wird aspiriert, die Nadel um 180° gedreht und nochmals aspiriert, um
sicherzugehen, daß man mit der geschliffenen Seite kein Gefäß verletzt
hat. Fließt kein Blut in die Spritze, kann injiziert werden.
Nun wollt Ihr bestimmt noch den Hochstetter erklärt haben, oder??
Viele Grüße von Claudia -
15.08.2021 um 12:26 Uhr #93902
Aber ja bitte doch
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15.08.2021 um 12:26 Uhr #93903
Also: ich lege meine linke Handfläche auf den rechten trochanter major des
liegenden Patienten. Der linke Zeigefinger berührt die spina iliaca anterior
superior. Der Mittelfinger spreizt sich so weit es geht ab. Der Einstich erfolgt
nun senkrecht im unteren Drittel zwischen diesen gespreizten Fingern.
Bei Kindern, adipösen Personen oder wenn die Hand des Behandlers
besonders klein ist, wendet man die Methode des oberen äußeren Quadranten
an: man teilt die Gesäßhälfte gedanklich in vier Quadranten ein, obere
Begrenzung bildet der Darmbeinkamm. Der Einstichort ist ungefähr die
Mitte des oberen äußeren Quadranten. Stichrichtung nach oben Richtung
spina iliaca anterior.
ok -
15.08.2021 um 12:26 Uhr #93904
Eine Frage?
Oberer äußerer Quadrant?
ich dachte dies sei nicht mehr gängig. (oder habe ich es missverstanden?)
wieso drehe ich die Kanüle wenn ich mich bereits im Muskel befinde?
Diese Art von Durchführung wird Praktisch auch nicht angewandt.
Was soll es auch bringen?
Vor allem wie will ich denn mit meinem Auge erkennen wann ich 180 Grad gedreht habe?
Übrigens können die Nadeln bei solchen Aktionen abbrechen,
Wichtig ist zwischen Kanülenkonus und Haut noch mindestens 1 cm Lücke bleiben sollte um eine angebrochene Kanüle zur Not mit den Händen herauszuziehen.!!
LG -
15.08.2021 um 12:28 Uhr #93905
Also, also, also:
die Quadrantenregel ist NICHT mehr zulässig. Bei Kindern nimmt man die CRISTA-Methode.
Man aspiriert tatsächlich zweimal (180°), wenn es ich um Lokalanästhetika (Procain, Lidocain) handelt. Die dürfen wir aber nicht mehr i.m. geben, sondern nur quaddeln. Bei Botox wird z.B. auch zweimal aspiriert, weil es fatal wäre ein Gefäß zu treffen.
Durchführung:
-Patient informieren
-Injektionsort bestimmen
-Patient in geeignete, liegende, möglichst entspannte Position bringen
-hygienische Händedesinfektion (s. Hygienehandbuch)
-Einmalhandschuhe anziehen (Eigenschutz)
-Bestimmung der Injektionsstelle nach von Hochstätter oder Crista Methode nach von Sachtleben
-Hautdesinfektion (s. Hygienehandbuch), Einwirkzeit beachten = 60 sec.
-Einstich : senkrecht (90°) in das Injektionsgebiet – entsprechend der gewählten Injektionstechnik
-Aspirationsversuch (Beachte : bei Blutaspiration Vorgang abbrechen, Spritze mit dem Medikament verwerfen und an neuer Injektionsstelle den Vorgang wiederholen
-Medikament langsam injizieren, dabei auf Schmerzäußerung, allergische Reaktionen und Kreislaufsituation des Patienten achten (bei Komplikationen Injektion sofort abbrechen)
-Kanüle herausziehen und die Einstichstelle mit steriler Kompresse komprimieren (ca. 1 min.)
-den Kanülenschutz wegen Verletzungsgefahr nicht mehr aufstecken (ab in die Medibox)
-Injektionsstelle ggf. mit kleinem Pflaster versorgen
-Patient bequem lagern
So – wie finden wir nun die geeignete Stelle? -
15.08.2021 um 12:28 Uhr #93906
Nun bin ich aber beruhigt,
Danke, so war es mir auch geläufig………
dann gibt es auch noch die
Intramuskuläre Injektion nach Lanz- und Wachsmuth
Dies ist eine Injektion in den vorderen Teil des mittleren Gesäßmuskels
Darmbeinkamm obere Begrenzung
gedachte Linie zwischen vorderen oberen und hinteren
oberen Darmbeinstachel als untere Begrenzung
immer kopfwärts injizieren, NIE!!! fußwärts
LG die Wundfrau
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15.08.2021 um 12:29 Uhr #93907so, das mache ich jetzt hoffentlich richtig:
Bluterkrankheit, Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten,
Hautveränderungen wie Ekzeme oder Narben und bei Verdacht auf
Herzinfarkt, um die Enzymdiagnostik nicht zu verfälschen.
Könnte mir bitte jemand die CRISTA-Methode erklären?
DANKE !! -
15.08.2021 um 12:29 Uhr #93908
Intramuskuläre Injektion der Crista- Methode nach
Sachtleben
(Der Herr hat sich da so einige Dinge ausgdacht)
Die Cristamethode wird überwiegend bei Kindern und Säuglingen angewandt.
Diese Injektion wird in den mittleren Gesäßmuskel durchgeführt
wie folgt
– Patient liegt seitlich mit leicht angewinkelten Beinen
– HP steht vor dem Patienten
– eine Hand auf Darmbeinkamm, wobei sich der
vordere obere Darmbeinstachel im entstehenden C
zwischen Daumen und Zeigefinger befinden muss
– Einstichstelle befindet sich auf einer gedachten Linie
zwischen dem Zeigefingermittelgelenk und dem
Rollhügel
– bei Erwachsenen 3 Querfinger (ca. 7,5cm) unterhalb
des Darmbeinkamms
– bei Schulkindern bis 1,50 m, 2 Querfinger (5cm) unterhalb
– bei Säuglingen und Kleinkindern bis 1 QF (2,5cm)
(und dann gibt es auch noch die Injektion in den Oberschenkel, oder den Oberarm……..
Ach und eine Kontraindikation der I.M. Injektion ist ein akutes Schóckgeschehen und natürlich:
bestehende Allergien oder Unverträglichkeiten auf Medikamente die ich verabreichen möchte (sie lernt schnell, :-))
Natürlich wollen wir nicht die Dümmste aller dümmsten Kontraindikationen vergessen:
Einspritzen in einen entzündlich veränderten Hautbereich, in ein Hämatom, ein umliegendes Wundgeschehen,….usw. -
15.08.2021 um 12:29 Uhr #93909
[immer kopfwärts injizieren, NIE!!! fußwärts]
Was ist denn mit kopf- und fußwärts gemeint? Die Nadel geht doch senkrecht in den Muskel…
LG Yvonne -
15.08.2021 um 12:29 Uhr #93910
Das soll heißen, dass die angeschliffene Seite der Kanüle (also die offene) kopfwärts, also nach oben zeigt.
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15.08.2021 um 12:29 Uhr #93911
Inzwischen ja
Ich nehme einmal Alkoholtupfer.
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15.08.2021 um 12:30 Uhr #93912
Und die Handschuhe dürfen nicht mehr gepudert sein
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15.08.2021 um 12:30 Uhr #93913
So, ich hab noch mal eine Frage.
1. bei Säuglingen wird doch die Christa Methode gar nicht angewandt, da wird doch in den Oberschenkel injiziert, oder?
Ich hab gelesen, daß die Gesäßmuskulatur noch nicht ausreichend entwickelt ist. (erst ab dem zweiten Lebensjahr)
Und kann ich alles, was ich nach der Christa oder Hochstetter Methode injiziere auch in den Oberarm spritzen, oder gibt es Medikamente bei denen der Oberarm nicht geeignet ist? (irgendwie ist mir der sympatischer als der Popo)
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15.08.2021 um 12:30 Uhr #93914
Ach du meine Guete……….so geht das aber nicht!
Also man sagt ja eigentlich, dass Saeuglinge bis zu 75 cm ( Koerpergroesse ) 1 Querfinger / ca. 2.5 cm unterhalb des Beckenkamms gespritzt werden koennen.
Wenn du nun in den Oberarm pieksen willst, muesstest du ja in den Deltoideus Muskel spritzen ( das ist der Muskel der ersten Wahl bei Impfungen/ Saeuglinge )
Oder in den M. Vastus Lateralis.
Diese beiden Muskeln bieten sich bei kleinen Kindern an , weil die Gefahr der Gefaessnervschaedigung sehr niedrig ist und sie deshalb zu den sicheren Gebieten der Einstichstellen gehoeren. -
15.08.2021 um 12:30 Uhr #93915
Helga, ich danke dir, dann kann ich ja auch gleich mein Kopfkissen knuddeln gehen!
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15.08.2021 um 12:30 Uhr #93916
Aber Arm tut so weh -Popo gar nicht
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15.08.2021 um 12:31 Uhr #93917
Also sollte man doch den Poppes nehmen?
Ich frage nur, weil mein Kinderarzt grundsätzlich in den Arm piekst. Vielleicht erkläre ich ihm das nächste mal die Christa Methode -
15.08.2021 um 12:33 Uhr #93918
Inzwischen gibt es noch mehr zu diesem Thema zu schreiben und vielleicht hast du Lust Videos einzustellen, die alles genau zeigen.
Danke fürs Mitmachen.
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