Schlagwörter: klinische zeichen
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29.03.2008 um 11:51 Uhr #14484
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Schädigung der Pyramidenbahn
Babinski
Als Babinski-Reflex oder Babinski-Zeichen bezeichnet man einen pathologischen Reflex, der bei einer Schädigung der Pyramidenbahn auftritt.
Der normale Plantarreflex (Fußsohlenreflex) ist ein Fremdreflex und antwortet bei Bestreichen der Sohle mit einer Greifbewegung (Plantarflexion) der Zehen. Bei einer Schädigung der Pyramidenbahn führt das Bestreichen vor allem des äußeren Fußrandes dagegen zu einer gegenläufigen Bewegung der großen Zehe nach oben (Dorsalextension), während die übrigen Zehen die Plantarflexion ausführen.Gordon
Dorsalflexion der Großzehe bei Druck auf die Wadenmuskulatur (modifizierter BABINSKI-Reflex) als unsicheres Pyramidenzeichen
Oppenheim
durch kräftiges Entlangstreichen am medialen Tibiarand ausgelöste tonische Dorsalflexion der Großzehe; modifiz. BABINSKI-Reflex
Gefäße
Ratschow
Nachweis- u. Beurteilungsmethode für arterielle Durchblutungsstörungen der unteren Gliedmaße durch in Rückenlage auszuführende rollende Fußbewegung (1-mal pro Sek.) bei senkrecht erhobenen (gestützten) Beinen; dies führt bei unzureichend kompensiertem Arterienverschluss zu Abblassen des Fußes, vorzeitiger Ermüdung, evtl. zu Ischämie-bedingtem Schmerz u. minutenlanger Verzögerung der reaktiven Hyperämie u. der Wiederauffüllung der Venen (beides normal ? 15–20 Sek.) im anschließend abwärts gehaltenen Bein (evtl. auch zu besonders heftiger Nachrötung).Homans
bei gestrecktem Bein durch passive Streckung (Dorsalflexion) des Fußes ausgelöster Schmerz in Wade u. Kniekehle als Hinweis auf Thrombose des UnterschenkelsPayr
Druck auf Fußsohle – Fußsohlenschmerz –PhlebothromboseTrendelenburg
Funktionsprüfung des Klappensystems der Vena saphena magna u. ihrer Kollateralen (V. saphena parva, Vv. perforantes): nach Ausstreichen am hochgehobenen Bein Aufstehenlassen einmal ohne u. einmal mit Kompression (= „TR. I“ bzw. „TR. II“) der Saphena magna nahe ihrer Mündung: Nur langsame Füllung von der Peripherie her in beiden Fällen („neg.“) beweist Intaktheit der Magna-Klappen; schnelle Füllung trotz Kompression („pos.“) spricht für Insuffizienz der Kollateralen-, bei Verstärkung nach Lösen des Druckes („doppelt-pos.“) auch für Insuffizienz der Magna-KlappenPerthes
Verfahren zur Beurteilung der Durchgängigkeit der tiefen Beinvenen bei Varikose. Durchführung: leichtes Abschnüren (Gummibinde) oberhalb der Varizen am Stehenden, dann – durch Kniebeugen oder Umhergehen – rhythmische Kontraktion der Wadenmuskulatur. Bei offenen Venae communicantes u. perforantes u. funktionsfähigen Venenklappen entleeren sich die gestauten VarizenRumple-Leede
grob orientierende Bestimmung der Kapillarresistenz durch 5-minütige maximale venöse Stauung (mit noch tastbarem Radialispuls) oberhalb des Ellenbogens. Bei Kapillarfragilität treten zahlreiche punktförmige Blutungen in der Ellenbeuge, evtl. bis zum Handrücken auf (= R.-L.-Phänomen = Grocco-Frugoni-Zeichen).Meningismus
Brudzinski
Sammelbegriff für die Reflexe bei meningealer Reizung; als B.-Contralateralreflex die gleichsinnige Mitbeteiligung des anderen Beines an der passiven Beugung eines Beines im Hüft- u. Kniegelenk; als B.-Nackenzeichen die Beugung der Beine in den Hüft- u. Kniegelenken nach passiver Kopfbeugung (Folge der Dehnung der hint. Rückenmarkswurzeln); alsKernig
die bei Reiz- u. Entzündungszuständen an Hirn- u. Rückenmarkshäuten u. an den Hinterwurzeln feststellbare Unfähigkeit der Streckung des Beins im Kniegelenk am Sitzenden bzw. der Beugung des gestreckten Beins oder der Streckung des gebeugten Beins im Hüftgelenk beim LiegendenLasègue
durch Ischiadikus-Dehnung (in Rückenlage passive Beugung des gestreckten Beines im Hüftgelenk oder Streckung im Knie bei Hüftbeugestellung) ausgelöster heftiger Gesäß-Oberschenkel-Schmerz (u. reflektor. Bewegungswiderstand), intensivierbar durch gleichzeitige Innenrotation des Beines (verstärktes L.-Z.), u. zwar bei radikulärer u. peripherer Alteration von Nervenfasern (z.B. bei Bandscheibenprolaps, s.a. Ischias-Syndrom), aber auch bei Hirndruck (Meningitis). Als verfeinertes L.-Z. das GOWERS- oder BRAGARD-Zeichen (1). Als umgekehrtes L.-Z. die schmerzfreie Beugung des gestreckten Beines im Hüftgelenk bei Koxarthrose.
GleichgewichtRomberg-Stehversuch
Prüfung des Gleichgewichtssinnes u. der Tiefensensibilität durch Aufrecht-stehen-Lassen mit geschlossenen Füßen unter beidseitigem Lidschluss. Schwanken u. Fallneigung (= positives R.-Zeichen, „positiver R.“) sprechen für eine spinale Störung; bei Auftreten bereits mit offenen Augen als Kleinhirn- bzw. vestibuläres Zeichen zu werten.Appendizitis
Blumberg
Loslassschmerz (als Erschütterungsschmerz) im re. Unterbauch als Appendizitis-ZeichenLanz-Punkt
McBurney
McBurney-Punkt (Mittelpunkt zwischen Nabel u. Spina iliaca anterior superior), Lanz-Punkt (rechtsseitiger Drittelpunkt der Lenzmann-Linie(linie zw. den vorderen oberen Darmbeinstacheln),Rovsing
Dickdarm Richtung Blinddarm ausstreichenDouglasschmerz:
Schmerzen im Douglasraum bei der rektalen UntersuchungHypocalcämie
Chvostek
kurze Zuckung in der Gesichtsmuskulatur bei Beklopfen des Stammes des Nervus facialis vor dem Kiefergelenk. Eine gleichzeit. Zuckung im ges. Fazialisgebiet (= CH. I) spricht für Tetanie, eine Zuckung nur im Bereich der Nasenflügel u. des Mundwinkels (= CH. II) bzw. nur des Mundwinkels (= CH. III) für vegetative Übererregbarkeit.Trosseau-Phänomen
durch Kompression des Oberarms ausgelöste „Pfötchenstellung“ der Hand als Zeichen der Übererregbarkeit bei TetanieGalle
Courvoisier
eine über längere Zeit bestehende schmerzlose Vergrößerung der Gallenblase als Hinweis auf extrahepatische biliäre Obstruktion durch Tumor, v.a. Gallengangs-, PankreastumorMurphy
in Rückenlage durch tiefe Palpation (mit bd. Daumen) des unteren Leberrandes bei tiefer Einatmung ausgelöster örtlicher Tiefenschmerz (Gallenblasengegend) mit schmerzbedingter Atempause.Bewegungsapparat
Trendelenburg
beim Stehen auf 1 Bein das Absinken des Beckens zur Seite des – angehobenen – Spielbeins hin als Hinweis auf Schwäche der pelvitrochantären Muskeln (v.a. Gluteus medius); pos. z.B. bei angeborener Hüftluxation (s.a. WatschelgangPratt
Ergänzung des Trendelenburg-Versuchs bei Beinvarizen: Blutleere durch Hochhalten u. Ausstreichen des Beins am Liegenden, Abriegelung der oberflächl. Venen durch subinguinales Tourniquet, Wickeln des Beins von den Zehen her; nach Aufstehen u. Abwickeln (kraniokaudal) zeigen vortretende Varizen die Lage der insuffizienten Venenklappen an.Schober
zur Objektivierung einer Bewegungseinschränkung der Lendenwirbelsäule Aufsetzen einer Hautmarke über dem Dornfortsatz S1 u. einer zweiten 10 cm darüber; normalerweise vergrößert sich der Abstand der Hautmarken bei maximaler Vorneigung auf ca. 15 cm.Ott
Zeichen für die Beweglichkeit der Brustwirbelsäule; Längenzunahme einer stehend gemessenenen, 30 cm langen Strecke distal des Dornfortsatzes des 7. Halswirbels. Normal sind 3–4 cm Streckenzunahme.Thomas-Handgriff
Der Thomas-Handgriff (nach H.O. Thomas, Liverpool, 1834-1891) ist ein Begriff aus der Medizin. Bei der Untersuchung von orthopädischen Patienten wird er zum Nachweis einer Hüftbeugekontraktur eingesetzt.Anwendung: Durch eine Hyperlordosierung (Überstreckung mit Hohlkreuz) in der Lendenwirbelsäule kann beim liegenden Patienten eine Verkürzung der Hüftbeugemuskulatur ausgeglichen, also verschleiert werden. Deswegen wird beim Thomas-Handgriff ein Bein in maximale Hüftbeugung (bei angewinkeltem Knie) gebracht, so dass das Hohlkreuz aufgehoben wird. Eine Hüftbeugekontraktur des anderen Beins zeigt sich dann durch Anheben
des Oberschenkels von der Unterlage, da dessen verkürzte Oberschenkelmuskeln (in Frage kommen M. iliopsoas und M. quadriceps femoris) durch Kippen des Beckens unter Zug geraten.Muskeltonus
Die Untersuchung der Muskelkraft zur Feststellung latenter Lähmungen:
– beide Hände wegdrücken
– Arme gegen Widerstand nach vorn unten drücken
– Liegend Beine hochhalten
Einteilung 1-5: 1
1- keine fühlbare Muskelkontraktion
2- ´keine Bewegung gegen Schwerkraft
3- gegen Schwerkraft ohne Widerstand
4- gegen Schwerkraft und mittleren Widerstand
5- gegen Schwerkraft und kräftigen WiderstandForestier- Zeichen (Bechterew)
der nach FORESTIER zur Bestimmung der Lordosierbarkeit der Halswirbelsäule bei Spondylarthritis gemessene Abstand des Hinterkopfs von einer senkrechten Wand bei wandanliegendem Gesäß u. Rücken.Knie
Steinmann
Schmerzauslösung im seitlichen oder im inneren Teil des Kniegelenkspaltes durch Einwärts- oder Auswärtsdrehen des Unterschenkels bei gebeugtem Knie als Hinweis auf Verletzung des äußeren bzw. inneren Meniskus.Schubladenphänomen
abnorme Verschiebbarkeit des Schienbeinkopfes gegenüber dem Femur bei gebeugtem Unterschenkel als Hinweis auf Kreuzbandverletzung; je nach betroffenem Band als vorderes bzw. hinteres Sch.
Erguß: „tanzende Patella“
„Tanzende Patella“: mit einer Hand Flüssigkeit aus Recessus suprapatellaris nach distal pressen, mit der anderen Hand
aus dem seitlichen Recessus nach medial unter die Patella. Patella mit Zeigefinger der distalen Hand nach ventral in den
Erguß drücken. Nach Loslassen springt die Kniescheibe sofort wieder zurück.Herz-Kreislauf
Schellong-Test
Kreislauffunktionsprüfung anhand der durch dosierte Belastung ausgelösten Puls- u. Blutdruckveränderungen im Vergleich zu den in Horizontallage (10 Min.) gewonnenen Mittelwerten. SCHELLONG I: Stehbelastung (10 Min. in entspannter Haltung); beim Gesunden leichte Pulsfrequenzzunahme bei anfangs gleich bleibenden oder vorübergehend leicht absinkenden systolischen u. gleich bleibenden bzw. leicht ansteigenden diastolischen Werten (maximal 15 bzw. < 10 mmHg RR); s.a. Abb. SCHELLONG II: Treppensteigen (25 Stufen, 2-mal auf u. ab); Anstieg des systolischen Blutdrucks (sofort, um 30–80 mmHg) bei gleich bleibenden oder leicht absinkenden diastolischen Werten, Zunahme der Pulsfrequenz um 20–30 (nicht über 100/min), der Atemfrequenz um 4–6; Normalisierung nach max. 2 Min. (im Liegen). Evtl. ergänzt durch Kontrolle des QRS-Verhaltens unter dosierter Belastung (= SCHELLONG III; normal: deutliche QRS-Verkürzung). S.a. BICKENBACH-Stehversuch. Ohr Rinne
Hörprüfung zur Unterscheidung zwischen Schallleitungs- und Schallempfindungsstörung; erfolgt durch Bestimmung des Hörens bei Knochen- u. bei Luftleitung mittels einer angeschlagenen a1-Stimmgabel, die dem Warzenfortsatz aufgesetzt bzw. vor den Gehörgang gehalten wird. Bei Mittelohrschwerhörigkeit „RINNE negativ“ (Knochenleitung länger als Luftleitung); bei Innenohrschwerhörigkeit „RINNE positiv“ (Luftleitung empfindlicher u. anhaltender als Knochenleitung, aber beide Leitungsarten verkürzt).Weber
Aufsetzen einer schwingenden Stimmgabel auf den Probandenscheitel zur Differentialdiagnostik einseitiger Schallleitungs- u. Schallempfindungsschwerhörigkeit: Bei Ersterer (z.B. infolge Mittelohrerkrankung) wird der Ton auf der kranken Seite stärker empfunden, bei Letzterer auf der anderen („Weber in das kranke“ bzw. „in das gesunde Ohr lateralisiert“), neuerdings als „audiometrischer W.-V.“ mit Knochenleitungshörer.Atmung
Tiffneau
Bestimmung der Luftmenge, die nach tiefer Inspiration stoßartig ausgeatmet werden kann. Es wird das durch einen maximalen Ausatmungs- = Exspirationsstoß in 1 Sek. ausgeatmete Atemvolumen (= maximales Atemsekundenvolumen, Sekundenkapazität) bestimmt und in Beziehung gesetzt zur aktuellen Vitalkapazität (normal 75–85%) bzw. – modifiziert – zum Sollwert der Vitalkapazität.Sichere Frakturzeichen:
– Fehlstellung
– Abnorme Beweglichkeit
– Crepitatio
– Sichtbare KnochenfragmenteUnsichere Frakturzeichen:
– Schwellung
– Hämatom
– Schmerz
– Functio laesaSichere Todeszeichen:
– Totenflecke
– Leichenstarre
– FäulnisUnsichere Todeszeichen:
– Trübung der Cornea
– Atem-, Kreislaufstillstand
– Spürbare Abkühlung -
15.08.2021 um 11:51 Uhr #93777
Na, bisher hat keiner noch weitere klinischen Zeichen gefunden?
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