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Pädiatrie Newsletter 7.8.2008
Schützt Helicobacter pylori vor Asthma?
Das Magenbakterium Helicobacter pylori kann Magengeschwüre und sogar Magenkrebs verursachen. Möglicherweise hat es aber auch eine positive Wirkung: Seine Träger erkranken seltener an Asthma.
Seit zirka 50.000 Jahren schon lebt Helicobacter pylori in menschlichen Mägen. Heutzutage jedoch wird ihm das Leben zumindest in entwickelten Ländern schwer gemacht: Während noch die vorletzte Generation Kinder zu zirka 70% infiziert war, sind es heute weniger als 6%, zumindest in den USA. Grund dafür ist die bessere Hygiene, aber auch der häufige Gebrauch von Antibiotika. Offensichtlich ist diese Entwicklung jedoch nicht nur positiv zu werten. New Yorker Wissenschaftler fanden heraus, dass Kinder zwischen drei und 19 Jahren, die mit Helicobacter pylori infiziert waren, ein um 25% geringeres Risiko hatten, an Asthma bronchiale zu erkranken (Odds Ratio 0,69, KI 0,45-1,06) als nicht infizierte Kinder. Bei den jüngeren Kindern im Alter von drei bis 13 Jahren war der Zusammenhang sogar noch deutlicher: Ihr Risiko, Asthma zu entwickeln, war um 59% geringer. Bakterienträger litten außerdem seltener an Heuschnupfen und anderen atopischen Erkrankungen.
Die Wissenschaftler werteten Daten von 7.412 Kindern aus, die in den Jahren 1999 bis 2000 an der National Health and Nutrition Survey (NHANES IV) teilgenommen hatten. Eine mögliche Erklärung für die Schutzfuktion sei, wie die Autoren spekulieren, dass durch die Anwesenheit von Helicobacter pylori vermehrt immunregulatorische T-Zellen gebildet werden. Ein dadurch trainiertes Immunsystem könne dann seine Immunantwort auf Allergene aus der Umwelt besser regulieren. (ib)
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