Gonorrhoe – Tripper
Gibt es einen Unterschied zwischen Gonorrhoe und Tripper?
Ja und Nein
- Nein, es gibt keinen Unterschied zwischen Gonorrhoe und Tripper. Beide Begriffe beziehen sich auf dieselbe sexuell übertragbare Infektion (STI), die durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae verursacht wird. “Gonorrhoe” ist der medizinische Fachbegriff, während “Tripper” der umgangssprachliche Name ist, der häufiger im deutschsprachigen Raum verwendet wird.
- Ja, und zwar in der Homöopathie und Miasmatik werden Tripper und Gonorrhoe unterschieden. Gonorrhoe ist die sexuell übertragbare und somit erworbene sykotische Infektion, der Tripper wird als sykotisches Zeichen gesehen und kommt auch ohne sexuelle Übertragung vor. Tripper bedeutet Tröpfeln und bezieht sich auf eine Urethritis, akut oder subakut. Mehr dazu in der Miasmatik, die Bestandteil des Homöopathiekurses ist.
Die Gonorrhoe äußert sich typischerweise durch Schmerzen beim Wasserlassen und eitrigen Ausfluss aus der Harnröhre bei Männern sowie durch vaginale Ausfluss und Unterleibsschmerzen bei Frauen. Unbehandelt kann Gonorrhoe zu ernsthaften Komplikationen führen, darunter Unfruchtbarkeit und systemische Infektionen. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika.
Der Erreger der Gonorrhoe ist das Bakterium Neisseria gonorrhoeae.
Dieses Bakterium ist ein gramnegatives, diplokokkales Bakterium, das hauptsächlich die Schleimhäute der Harn- und Geschlechtsorgane, aber auch des Rachens, der Augen und des Enddarms infiziert. Neisseria gonorrhoeae wird hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen, einschließlich vaginalen, oralen und analen Kontakten. Eine Infektion kann zu den typischen Symptomen wie Schmerzen beim Wasserlassen und eitrigem Ausfluss führen, kann aber auch asymptomatisch verlaufen, besonders bei Frauen. Unbehandelt kann Gonorrhoe schwerwiegende gesundheitliche Komplikationen verursachen.
Übertragung durch Sexualkontakt über Schleimhaut und Konnatal, IKZ: 2-8 Tage, Erregerreservoir ist nur der Mensch
Epidemiologie
nach Schätzung der WHO 3. häufigste STI (87 Mio jährlich weltweit)
20/100.000 /jahr in Deutschland (2019)
v.a. Männer zwischen 15-25 Jahren, v.a. MSM (Männer, die Sex mit Männer haben)
Risikofaktoren: HIV, kondomloser Sex, mehr als 5 Sexualpartner in 6 Monaten, HIV Präexpositionsprohylaxe
Symptome
Infektion der Schleimhaut der Eintrittsstelle
bei Männern: bis 50% asymptomatisch, sonst oft Urethritis: mit Dysurie, starke Schmerzen, Brennen beim Wasserlassen, gelb-grünlicher Ausfluss (Bonjour-Tropfen)
bei Frauen bis 90% asymptomatisch, Zervizitis mit eitrigem Ausfluss, Urethritis mit Dysurie, Brennen beim Wasserlassen möglich, keine Vaginitis (Milieu passt dem Erreger nicht)
Pharyngitis bei Oralverkehr
Proktitis bei Analverkehr
Disseminierte Gonorrhe 2-3 Wochen nach Primärinfektion möglich:
rezidivierend Fieber + Polyarthritis + vaskulitische hämorrhagische Hautveränderungen
oder Monarthritis (oft Knies)
Komplikationen
beim Mann: Epidimymitis, Prostatitis –> evtl. Steritilität
bei der Frau: Adnexitis –> evtl. Sterilität
Konjunktivitis
v.a. Neugeborene nach intrauteriner Infektion oder während der Geburt:
nach 5 Tagen eitrige Konjunktivitis mit Gefahr der Erblungung
auch bei Erwwachsenen ist eine Konjunktivitis möglich, dann schlechtere Prognose
Diagnostik
Erregernachweis in der Kultur aus urethralem Abstrich (beim Mann) oder aus endozervikalem Abstrich (bei der Frau),
Therapie
Antibiotika, auch Partner (sonst ping-pong- Effekt, da keine bleibende Immunität entsteht)
aber zunehmend Resistenzen (Multiresistenzen und High Level Resistenzen)
Prophylaxe: “Save Sex”, Kondome,
Ansteckungsfähig bis 24 Stunden nach Antibiotika
Meldung
gemäß § 7 Abs. 3 IfSG der direkte oder indirekte Nachweis von Neisseria gonorrhoeae mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber Azithromycin, Cefixim oder Ceftriaxon nichtnamentlich
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