Hülsenfrüchte – Gut oder schlecht für die Gesundheit?
Hülsenfrüchte (wie Bohnen, Linsen, Erbsen, Kichererbsen, Lupinen) sind wertvolle Nahrungsmittel.
Sie enthalten jedoch auch einige natürliche Substanzen, die in bestimmten Mengen giftig oder gesundheitsschädlich sein können.
Hier eine Übersicht der wichtigsten potenziell problematischen Stoffe:
1. Phasin (in rohen Bohnen)
- Vorkommen: Vor allem in rohen grünen Bohnen (z. B. Gartenbohnen, Kidneybohnen)
- Wirkung: Phasin ist ein giftiges Protein, das die roten Blutkörperchen verklumpen und die Darmschleimhaut schädigen kann. Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können auftreten.
- Lösung: Phasin wird durch Kochen vollständig zerstört (mindestens 10–15 Minuten Kochen notwendig).
2. Lectine (in verschiedenen Hülsenfrüchten)
- Vorkommen: Verschiedene Hülsenfrüchte, insbesondere Kidneybohnen
- Wirkung: Lectine können die Nährstoffaufnahme im Darm beeinträchtigen und bei hohen Dosen toxisch wirken. Sie führen zu Magen-Darm-Beschwerden und Vergiftungserscheinungen.
- Lösung: Lectine werden durch ausreichendes Erhitzen inaktiviert.
3. Trypsin-Inhibitoren (in Sojabohnen und anderen)
- Vorkommen: Sojabohnen, Linsen, Erbsen
- Wirkung: Diese Stoffe hemmen das Verdauungsenzym Trypsin, was die Eiweißverdauung stören kann.
- Lösung: Durch Erhitzen (Kochen, Rösten) werden die Trypsin-Inhibitoren weitgehend deaktiviert.
4. Blausäure (Cyanogene Glycoside in Limabohnen)
- Vorkommen: Vor allem in Limabohnen
- Wirkung: Cyanogene Glycoside können bei unzureichender Zubereitung Blausäure freisetzen, die giftig ist und Atemnot, Schwindel und im Extremfall zum Tod führen kann.
- Lösung: Durch ausreichendes Kochen wird die Blausäure abgebaut.
5. Oxalate (in bestimmten Hülsenfrüchten)
- Vorkommen: Bestimmte Hülsenfrüchte enthalten moderate Mengen Oxalate.
- Wirkung: Oxalate können Kalzium im Körper binden und das Risiko für Nierensteine erhöhen.
- Lösung: Die Aufnahme von Oxalaten kann durch eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Kalziumzufuhr reguliert werden.
6. Alkaloide (in Lupinen)
- Vorkommen: Bitterlupinen enthalten natürliche Alkaloide (z. B. Lupinin), die giftig sein können.
- Wirkung: Alkaloide können zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Krämpfen und Herzrhythmusstörungen führen.
- Lösung: Süßlupinen sind für den Verzehr gezüchtet und enthalten kaum Alkaloide. Bitterlupinen müssen speziell behandelt (gewässert und gekocht) werden.
7. Saponine (in Kichererbsen und Sojabohnen)
- Vorkommen: Kichererbsen, Sojabohnen, Linsen
- Wirkung: In hohen Mengen können Saponine Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen.
- Lösung: Durch Kochen wird der Gehalt an Saponinen reduziert.
Fazit:
Hülsenfrüchte sind nach richtiger Zubereitung (insbesondere durch ausreichend langes Kochen) sicher und gesund. Es ist wichtig, rohe oder unzureichend gekochte Hülsenfrüchte zu vermeiden, um toxische Wirkungen zu verhindern.
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