Immunkomplexe hinter dem 16. Türchen
Was weiß du über Immunkomplexe?
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Die heutige Frage dreht sich um ein Thema aus der Immunologie.
Es gilt den 1. Buchstaben des Lösungswortes für den 4. Advent zu finden – siehe Quiz
Was sind Immunkomplexe?
Immunkomplexe entstehen, wenn Antikörper an Antigene binden. Antigene sind Moleküle, die das Immunsystem als fremd erkennt, wie beispielsweise Bestandteile von Viren, Bakterien oder auch körpereigenen Zellen. Die Bindung zwischen Antikörper und Antigen dient normalerweise dazu, Krankheitserreger oder andere schädliche Stoffe für die Beseitigung durch das Immunsystem zu markieren.
Im Idealfall werden Immunkomplexe schnell vom Körper abgebaut und durch das retikuloendotheliale System – insbesondere in Leber und Milz – aus dem Blutkreislauf entfernt. Kommt es jedoch zu einer Überproduktion oder einer gestörten Elimination von Immunkomplexen, können diese sich in Geweben und Gefäßen ablagern. Dort lösen sie Entzündungen aus, die zu einer Gewebeschädigung führen können.
Immunkomplexe bei rheumatischen Erkrankungen
Eine Dysregulation des Immunsystems kann zur Bildung von Immunkomplexen beitragen, die nicht ordnungsgemäß entfernt werden. Diese können sich in den Gelenken, der Haut, den Nieren und anderen Organen ablagern. Solche Ablagerungen spielen eine zentrale Rolle bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen, darunter:
- Rheumatoide Arthritis (RA):
Bei der rheumatoiden Arthritis greifen Autoantikörper, wie der Rheumafaktor oder Anti-CCP-Antikörper, körpereigenes Gewebe an. Diese Antikörper können Immunkomplexe mit Bestandteilen des Synovialgewebes (der Gelenkinnenhaut) bilden. Die Ablagerung der Immunkomplexe führt zur Aktivierung des Komplementsystems, einer Reihe von Proteinen, die Entzündungsreaktionen verstärken. Das Ergebnis ist eine chronische Entzündung der Gelenke. - Systemischer Lupus erythematodes (SLE):
Beim Lupus spielen Immunkomplexe eine besonders prominente Rolle. Autoantikörper binden an körpereigene Antigene, wie DNA oder andere Zellbestandteile, und bilden Immunkomplexe, die sich in Organen wie den Nieren (Lupus-Nephritis) oder der Haut ablagern. Diese Ablagerungen aktivieren ebenfalls das Komplementsystem, was zu schweren Entzündungen führt. - Vaskulitiden:
Entzündliche Erkrankungen der Blutgefäße, wie die Schönlein-Henoch-Purpura, sind oft durch die Ablagerung von Immunkomplexen in den Gefäßwänden gekennzeichnet. Diese führen zu einer Entzündungsreaktion, die die Gefäße schädigt.
Mechanismen der Schädigung durch Immunkomplexe
Immunkomplexe aktivieren das Immunsystem auf verschiedene Weise:
- Komplementsystem:
Die Aktivierung führt zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren, die Entzündungszellen wie Makrophagen und neutrophile Granulozyten anziehen. - Freisetzung von Entzündungsstoffen:
Neutrophile Granulozyten setzen Enzyme und Sauerstoffradikale frei, um die Immunkomplexe abzubauen. Diese Substanzen können jedoch das umliegende Gewebe schädigen. - Gefäßschädigung:
In kleinen Blutgefäßen führt die Ablagerung von Immunkomplexen zu einer Verdickung und Schwächung der Gefäßwand, wodurch die Durchblutung beeinträchtigt wird.
Diagnose von Immunkomplexerkrankungen
Die Diagnose von Erkrankungen, die durch Immunkomplexe ausgelöst werden, umfasst oft den Nachweis von Autoantikörpern und Komplementfaktoren im Blut. Typische diagnostische Schritte sind:
- Bestimmung von Autoantikörpern wie ANA (antinukleäre Antikörper) oder Anti-CCP-Antikörper.
- Nachweis von Rheumafaktor oder Immunkomplexen im Blut.
- Untersuchung der Komplementaktivität, da eine erhöhte Komplementaktivierung ein Hinweis auf die Ablagerung von Immunkomplexen sein kann.
- Biopsien von betroffenen Organen oder Geweben.
Therapeutische Ansätze
Die Behandlung von Immunkomplex-vermittelten Erkrankungen zielt darauf ab, die überschießende Immunreaktion zu kontrollieren und Entzündungen zu reduzieren. Häufige Ansätze sind:
- Immunsuppressiva: Medikamente wie Kortikosteroide oder Methotrexat unterdrücken die überaktive Immunreaktion.
- Biologika: Spezifische Hemmstoffe wie TNF-Alpha-Blocker oder Rituximab zielen auf bestimmte Entzündungsprozesse ab.
- Plasmapherese: Bei schweren Fällen, wie Lupus-Nephritis, kann die Entfernung von Immunkomplexen aus dem Blut erforderlich sein.
- Symptomatische Therapie: Schmerzmittel und Physiotherapie helfen, die Lebensqualität zu verbessern.
Fazit
Immunkomplexe spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und Progression vieler rheumatischer Erkrankungen. Ihr Einfluss reicht von Gelenkschädigungen bei rheumatoider Arthritis bis hin zu Organversagen bei systemischem Lupus erythematodes. Ein fundiertes Verständnis dieser Mechanismen ist entscheidend, um Diagnosen zu stellen und gezielte Therapien einzusetzen. Die Forschung bietet weiterhin Hoffnung auf verbesserte Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene.
Schau dir auch das Video hinter dem 6. Türchen an
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