Die Fronten verhärten sich – Naturheilkunde versus Schulmedizin
Naturheilkunde und komplementäre Medizin versus “Schulmedizin”
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Heute lassen wir nur euch zu Wort kommen, alle unsere lieben Kolleg/inn/en:
- Ich fand schon immer, dass Schulmedizin und Naturheilkunde zusammen arbeiten sollten, jeder Bereich hat seine Grenzen und es geht hier ja eigentlich nicht darum, sich Kompetenzen abzusprechen, sondern darum, was dem Patienten gut hilft und was ihn bei seiner Gesundwerdung gut unterstützt. Daher ist es gut neben der Schulmedizin auch die Naturheilkunde für die Patienten einsetzen zu können.
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Ich finde es sehr schade, dass es bis heute nicht gelungen ist, eine wirkungsvolle Zusammenarbeit mit Schulmedizinern zu erreichen. Bereits im Studium wird den angehenden Ärzten ja bereits klar gemacht, dass es nur einen Weg der Therapie zu geben hat (und zwar der, den die Pharmaindustrie vorgibt!) und alle Heilpraktiker nur mit “Placebo” arbeiten oder sich aber auch inkompetent mit Krankheiten beschäftigen, von denen sie lieber die Finger lassen sollten. “Alles zu seiner Zeit” wäre hier angebracht, wenn es darum geht, wie ein Patient behandelt werden sollte. Gerade auch die begleitende Behandlung eines Heilpraktikers ist oft so wirkungsvoll. Aber der Hp und der Patient müssen sich vor den Ärzten immer verstecken. Sobald der Patient auch nur erwähnt, dass er beim HP war, muss er schon fast Schuldgefühle haben.
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Es gibt natürlich Ausnahmen. Die habe ich auch schon erlebt. Und genau diese gilt es aufzubauen. Ich möchte mit positivem Beispiel vorangehen. Es gibt auch viele HP, die ins Blaue hinein über Die Ärzte schimpfen. Diese Äußerungen sind genauso peinlich. Mit ausreichender Kompetenz und konstruktiver Kritik würde man da schon eher weiterkommen.
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Ich bin ebenso der Meinung, dass die Naturheilkunde und die Schulmedizin zusammen eingesetzt das Beste für den Patienten sind. Sie können sich meist optimal ergänzen und unterstützen.
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In allem, was Eva zu dem derzeitigen unguten “Diskurs” gesagt hat, kann ich ihr nur zustimmen. Wir brauchen den offenen Dialog mit einer Gesprächskultur des respektvollen Umgangs miteinander, aber auch die Selbstreflexion auf allen Seiten und Ebenen (Auch unter den Homöopathen gibt es etliche zerstrittene Lager, die jeweils für sich die einzig richtige Wahrheit reklamieren…).
Andererseits wird die Synthese aus naturheilkundlicher Behandlung und schulmedizinischem Knowhow schon von vielen Patienten und Therapeuten gelebt, die damit nicht lauthals in die Öffentlichkeit treten. Und ein Blick auf Indien zeigt: dort arbeiten seit langem schon Kliniken nach dem westlichen Modell mit der Homöopathie und der Ayurveda mit großem Heilerfolg zusammen.
- Ich kann Eva voll zustimmen. Es braucht einen Dialog der unterschiedlichen Lager, in dem Fall der Schulmediziner bzw. Anhänger dieser und der, der holistischen Medizin, zu der sicher die , wir Heilpraktiker gehören. Alle sollten einander zuhören, die Argumente, Meinungen anhören, anstatt sich nieder zu machen.
“Der gemeinsame Nenner ist der Patient u. Synergien müssen erzeugt werden, das geht nicht mit kompetenten Menschen, die ihr Wissen überschätzen.” Auch dem kann ich Eva vollständig beipflichten, auch weil ich in einer Arztpraxis arbeite u. demnächst auch wieder im Krankenhaus und auch Heilpraktikerin bin.
- Ich empfinde unsere heutige weltpolitische und auch innerdeutsche Politik als ziemlich verfahren.
Es gibt vernünftige Denkansätze die zerpflückt werden, bis sie unmöglich erscheinen. Das Unsicherheits- und Angstgefühl wird potenziert durch die Strömungen in unserem Lande und der Welt, die meines Erachtens viel zu oft jeglicher Vernunft entbehren.
Schwarz/Weiß-Denken, Negativität, mangelnde Gesprächsbereitsschaft und -kompetenz sollten der Bereitschaft für eine konstrukive gemeinsame Gesprächskultur und deren aktiven positiven Ergebnisumsetzung Platz machen, ohne das Portemonaie von irgendjemandem (auch nicht der Pharmaindustie etc…) im Vordergrund zu sehen bzw. sich davon beeinflussen zu lassen.
Genauso ist es im Bereich der Heilkunde, allgemein anerkannt im medizinisch-technischen Bereich oder geduldet in der Naturheilkunde, bestellt.
Einzelne Themenbereiche, werden auseinander genommen – auch die Klinikthematik und der Ärztemangel, bis in die Unverständlichkeit, der Angriff auf die Homöopathie…
- Ich denke, dass es wichtig wäre, die Gesamtheit des Gesundheitswesens zu überdenken. Wenn wir das Wohl des Patienten und nicht den eigenen Geldbeutel als Priorität ansehen, dann ließe sich die Medizin und die Naturheilkunde bestens verbinden!
Selbstverständlich sollte auch das eigene Wohl bedacht werden: so beim medizinisches Personal wie Krankenschwestern oder in den Pflegeberufen mit geringen Einkommen, Ärzte die ohne Pause rund um die Uhr Dienst machen müssen, … Heilpraktiker, die viele ihrer Behandlungsmethoden nicht mit den Krankenkassen abrechnen können…
- Die Strukturen dürften aufgebrochen werden: nimm an der Heilpraktikerberuf erlange mehr Akzeptanz, dann könnte der Ärztemangel damit reduziert werden. Denn die Ergänzung von beiden Berufen und der Bewusstseinswandel in der Bevölkerung – und den Krankenkassen, könnte im Hinblick auf die Versorgung von Patienten wesentlich verbessert werden.
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Der HP sollte integriert werden, dazu darf auch die Ausbildung mit einer Praktikantentätigkeit ergänzt werden. Denn wer sich dazu berufen fühlt, anderen ganzheitlich zur Stärkung der Selbstheilungskräfte zu verhelfen, sollte auch, was ja auch in den Prüfungen abgefragt wird, praktische Erfahrungen z. B. in einem Ambulatorium sammeln dürfen.
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Es sollte ein gemeinsamer Konsens erreicht werden, alle Kräfte zu mobilisieren, die Menschen in ihrer Gesundheit zu stärken, mehr eigene Verantwortung für sich zu übernehmen und bei Hilfebedarf die Heilberufe als Ansprechpartner bereitzustellen, die der Patientensituation gerecht werden: akut- Notfall – Krankenhaus, akut nicht lebensbedrohlich – der Arzt z.B. mit Antibiotika versorgen um Schlimmeres zu vermeiden, der HP könnte begleitend, vorbeugend oder auch mit Naturheilkunde zu versorgenden Patienten arbeiten, z.B. auch in einer Gemeinschaftspraxis. So könnte durch Arbeitsteilung und auch Entbürokratisierung eine Überlastung des Einzelnen vermieden und das Gesundheitswesen optimal ganzheitlich zm Wohle des Patienten genutzt, auch die Kosten! wesentlich reduziert werden.
Wichtig ist auf die Kooperation auch in den eigenen Reihen der Heilberufe, durch fruchtbare Zusammenarbeit zu fördern.
- Positives Denken, Frieden, Achtsamkeit untereinander, allen Lebewesen und unseren Ressourcen gegenüber sollten uns alle begleiten! Und der Wille für uns und unsere Nachkommen ein lebenswertes Leben zu erhalten bzw. zu gewährleisten!
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Ich wünsche mir für die Zukunft im gesamten medizinischen Bereich, Schulmedizin wie Naturheilkunde, eine wirkliche und echte Wissenschaftlichkeit.
Ich nehme wahr, wie der medizinische Diskurs sich oft nur als ein hitziger Austausch von Glaubenssätzen darstellt. Manchmal fühle ich mich wie im finsteren Mittelalter: Wehe dem, der nicht den einzig wahren Glauben vertritt!
- Medizinische Themen scheinen in der gegenwärtigen Diskussion oftmals den Charakter eines Kirchenglaubens angenommenen zu haben.
Was es braucht ist eine neue Nüchternheit, die Bereitschaft sich selbst und das, was man für wahr hält, immer wieder und wieder zu hinterfragen, die innere Kraft, andere Meinungen auszuhalten und den Mut, Fehler als solche zu erkennen und sie öffentlich zu diskutieren.
Es braucht wieder eine freie Forschung, die ausschließlich von Steuergeldern finanziert wird, unabhängig von den Interessen von Konzernen.
Wie kann es sein, das Universitäten auf finanzielle Zuwendungen aus der Wirtschaft angewiesen sind? Wie können wir so etwas dulden?
Wir brauchen neue Initiativen von Menschen, die sich zusammen tun, um Schritte in diese Richtung zu gehen.
- Eigentlich sollte es in einer ‘aufgeklärten’ Gesellschaft schon lange selbstverständlich sein, dass man schon Kindern das Wissen über ihr holistisches Wesen als ein Körper-Seele-Geist-System lehrt, wozu zB Anatomie- und Physiologie-Unterricht gehören würden.
Dass man ihnen verrät, wie sie ihre Gesundheit erhalten und fördern können.
Damit wuerde man sie befähigen, Verantwortung fuer sich selbst zu übernehmen, anstatt ihnen dieses Wissen vorzuenthalten und eine Abhängigkeit von ‘Experten’ und der Technik zu begünstigen, wofür sie dann – auch im übertragenen Sinne – teuer bezahlen.
Es sollte selbstverständlich sein, dass präventative Massnahmen gefördert und die ins exorbitante steigenden Kosten im ‘Gesundheitswesen’ durch die Kombination von wirklich notwendigen schulmedizinischen Eingriffen mit geeigneten Naturheilkunde-Verfahren gesenkt werden.
Geld, das man sehr sinnvoll in so vielen anderen Bereichen einsetzen könnte…
- Hi, ich kann mich Evas Appell nur anschließen. Nachdem die Medizin auch inzwischen die “sprechende Medizin” erfunden hat, ist zumindest eine Erkenntnis da, dass Patienten nicht nur abgefertigt werden wollen, und das möglichst schnell, sondern dass ihnen die Zeit, die ihnen der/Behandler/in widmet, ebenso wichtig ist.
DAS unterscheidet die meisten Ärzte von den Hp´s und anderen Behandelnden, sie unterwerfen sich nicht so sehr dem Druck nach kurzer effizienter Symptomen-Entfernung.
- Ich denke, dass Schulmedizin und Alternativmedizin beide ihre Berechtigung haben. Es wichtig ist, dass beide Lager ihre Grenzen kennen und zum Wohl des Patienten in der Zukunft noch besser zusammen arbeiten.
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Absolut. Aber man sollte auch nicht ständig überlegen, was mit uns passiert, ob man uns das Handwerk legen will…Wir sollten uns einfach ruhig verhalten, keine Energie in diese Unsicherheit stecken, bereit sein für Diskussionen und uns immer weiterbilden. Wissen ist Macht!
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ich kann Eva nur zustimmen, Schulmedizin und Naturheilkunde ergänzen sich prima.
Ich habe glücklicherweise bisher keine negativen Erfahrungen mit Ärzten aufgrund meiner Heilpraktikertätigkeit gemacht.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die Diskussion um die Daseinsberechtigung unseres Berufsstandes aufhört und wir genauso anerkannt werden, wie andere therapeutische Berufsgruppen auch.
- Täglich sterben Menschen unter der Behandlung von hochqualifizierten und hochspezialisierten Schulmedizinern und auch ohne sie.
Weltweit bemühen sich Menschen um die Gesundheit anderer Menschen, mit den verschiedensten Techniken und Wissenschaften.
Dennoch gibt es viele Erkrankungen und Gesundheitsschäden.
Gefragt ist nicht, wer besser ist, sondern wie man besser zusammenarbeiten kann!
Schulmedizin und Naturheilkunde sollten nicht als Gegner gesehen werden. Sie können sich optimal ergänzen, solange jeder, der zur Erhaltung und Erlangung der Gesundheit beitragen will, in seinem Kompetenzbereich synergetisch tätig ist.
Heilpraktiker sind ausserdem ein wichtiges Bindeglied zwischen Selbstbehandlungen und Schulmedizin. Sie beraten über die Möglichkeiten und den Sinn einer Selbsthilfe und verweisen im Bedarfsfall stets auf erforderliche ärztliche Massnahmen und tragen somit zur Patientensicherheit bei.
Auch bei schwer- oder schwerstkranken, sowie bei vermeindlich austherapierten Patienten, sind Heilpraktiker ein wichtiger Anlaufpunkt, da in der modernen Schulmedizin oft die Zeit und Möglichkeit fehlt, die Nöte des hilfesuchenden Menschen anzuhören und ernst zu nehmen. Durch die holistische Betrachtung im Einklang von Körper ,Geist und Seele hilft der Heilpraktiker durch seine persönliche Begleitung, dem Patienten, seinen individuellen Weg zur Gesundheit zu finden und nicht nur Symptome zu verringern.
Heilpraktiker können bei der Einseitigkeit eines naturwissenschaftlich geprägten und betriebswirtschaftlich verwalteten, sowie von der Pharmaindustrie und Wirtschaftspolitik abhängigen Gesundheitssysthems nur als eine grosse Bereicherung angesehen werden.
Heilpraktiker arbeiten meist mit viel Hingabe und Disziplin und haben keinesfalls ein hohes Risikoprofil, da sie häufig auch komplementär und selten nur alternativ Arbeiten.
Fazit: Ich wünsche mir mehr interdisziplinären Austausch und gegenseitigen Respekt und Entgegenkommen statt einen Schützengraben zwischen den zwei Fronten zu graben.
Sowohl Schulmedizin als auch naturheilkundliche und traditionelle Heilmethoden haben Ihre absolute Berechtigung.
Es wäre schön, wenn beide Seiten im Sinne des Patienten zusammenarbeiten würden. Dazu gehört natürlich auch, das ein akzeptiertes gemeinsames Verständnis zu Einsatzgebieten und Begrenzungen der jeweiligen Verfahren vorhanden ist.
Und vielleicht würde das Ansehen des Heilpraktikers bei den Medizinern ja steigen, wenn es einen festgelegten Lehrplan für den HP gäbe und vorgeschriebene Praktika. Praktikaplätze gäbe es genug, wenn jeder HP mit eigener Praxis jedes Jahr eine gewisse Anzahl an Praktikumsplätzen zur Verfügung stellen müsste.
- Die respektvolle Zusammenarbeit zwischen Schulmedizinern und Naturheilkundlern kann in Zukunft nur zur Lösung des Problems beitragen.
Die einzelnen Berufsgruppen können dann gegenseitig viel voneinander lernen und es im Sinne der Gesundwerdung des Patienten positiv nutzen. Denn nur wer am Ende heilt ist erfolgreich.