Nobelpreise 2021 und Phytotherapie :-)
Pfefferminze und Chilischoten waren dieses Jahr Protagonisten für 2 Nobelpreise!
Im Jahr 2021 erhielten die Nobelpreise in Physik und Chemie große Aufmerksamkeit, da zwei Alltagsgegenstände – Pfefferminze und Chilischoten – im Mittelpunkt der ausgezeichneten Forschung standen. Diese pflanzlichen Substanzen spielten eine zentrale Rolle bei der Entdeckung von Mechanismen, die die menschliche Wahrnehmung und chemische Prozesse betreffen.
Capsaicin und Menthol nehmen Einfluss auf bestimmte Ionenkanäle.
Capsaicin ermöglicht es z.B. , dass ein Rezeptor, der sonst erst bei 43 Grad Celsius durchlässig wird schon bei 30 Grad Celsius Schmerzreize durchlässt.
Das erhöht also die Wahrnehmung von Hitze.
Beim Menthol ist es so, dass es die Kältewahrnehmung an den Rezeptoren deutlich steigert.
Das ist doch eine gute Nachricht, dass der Blick auf die Phytos geht! Auf gehts!
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Nobelpreis für Physiologie oder Medizin
Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2021 wurde an David Julius und Ardem Patapoutian verliehen. Ihre bahnbrechenden Arbeiten haben zu einem tieferen Verständnis der Mechanismen geführt, durch die unser Körper Temperatur und mechanische Reize wahrnimmt. Pfefferminze und Chilischoten standen dabei im Zentrum ihrer Forschung.
David Julius und Capsaicin
David Julius nutzte Capsaicin, den Wirkstoff in Chilischoten, um sensorische Rezeptoren zu identifizieren, die für die Wahrnehmung von Hitze verantwortlich sind. Capsaicin ist bekannt dafür, das charakteristische Brennen zu verursachen, das mit dem Verzehr von scharfen Speisen verbunden ist. Julius und sein Team identifizierten den Rezeptor TRPV1, der durch Capsaicin aktiviert wird und der auch auf Temperaturen reagiert, die als schmerzhaft heiß empfunden werden. Diese Entdeckung war bahnbrechend, da sie die molekularen Grundlagen der Temperatursensitivität enthüllte.
Ardem Patapoutian und mechanische Reize
Ardem Patapoutian und sein Team konzentrierten sich auf die Untersuchung von Mechanosensoren. Sie identifizierten eine Familie von Ionenkanälen, darunter Piezo1 und Piezo2, die für die Wahrnehmung von Druck und Berührung verantwortlich sind. Ihre Forschung zeigte, wie mechanische Reize in chemische Signale umgewandelt werden, was unser Verständnis von Berührung und propriozeptiven Empfindungen erheblich erweiterte.
Nobelpreis für Chemie
Der Nobelpreis für Chemie 2021 wurde an Benjamin List und David W.C. MacMillan verliehen für die Entwicklung der asymmetrischen Organokatalyse, einer Methode zur Beschleunigung chemischer Reaktionen mit kleinen organischen Molekülen, die keine Metalle enthalten. Auch hier spielte Menthol, ein Hauptbestandteil von Pfefferminze, eine wichtige Rolle.
Asymmetrische Organokatalyse
Asymmetrische Katalyse ist ein Prozess, bei dem Moleküle in einer Weise synthetisiert werden, dass sie eine bevorzugte räumliche Anordnung haben. Dies ist besonders wichtig in der Pharmakologie, da die Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten stark von ihrer chiralen Struktur abhängt. Die Entdeckungen von List und MacMillan haben die Synthese komplexer Moleküle effizienter und umweltfreundlicher gemacht.
Die Rolle von Menthol
Menthol, der aktive Inhaltsstoff in Pfefferminze, ist bekannt für seine kühlende Wirkung und wurde in der Forschung verwendet, um den TRPM8-Rezeptor zu identifizieren, der für die Wahrnehmung von Kälte verantwortlich ist. Diese Entdeckung war ein wichtiger Schritt zur vollständigen Charakterisierung der sensorischen Rezeptoren, die für die Temperaturwahrnehmung zuständig sind. Obwohl die Arbeiten zu Menthol nicht direkt mit dem Nobelpreis in Chemie 2021 verbunden sind, zeigt es, wie weitreichend die Anwendungen dieser pflanzlichen Substanzen in der wissenschaftlichen Forschung sind.
Zusammenfassung Nobelpreise 2021
Die Verleihung der Nobelpreise 2021 unterstreicht die Bedeutung von natürlichen Substanzen wie Pfefferminze und Chilischoten in der wissenschaftlichen Forschung. Die Arbeiten von David Julius und Ardem Patapoutian zur Wahrnehmung von Temperatur und mechanischen Reizen sowie die Entwicklung der asymmetrischen Organokatalyse durch Benjamin List und David W.C. MacMillan haben unser Verständnis von biologischen Prozessen und chemischen Reaktionen revolutioniert. Diese Entdeckungen zeigen, wie grundlegende Forschung an alltäglichen Substanzen zu bedeutenden wissenschaftlichen Durchbrüchen führen kann, die das Potenzial haben, das Leben von Millionen von Menschen weltweit zu verbessern.
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Tag:forschung, phytotherapie, schmerz