Spulwürmer
Spulwürmer (Ascaris lumbricoides) sind fast so dick wie ein Kugelschreiber
und haben einen spitzen Popo.
Bei Würmer sind die Weibchen meistens das dominante Geschlecht und werden größer. So auch in diesem Fall – während die Männchen es nicht mal auf 20 cm schaffen, können Weibchen sogar eine Größe von 40 cm erreichen. Sie gehören zu den Fadenwürmern.
Ascariden kommen in der feuchte Erde vor (übrigens bedeutet “lumbricus” Regenwurm) und fühlen sich auf Gemüseanbauflächen, auf denen natürlich gedüngt wird besonders wohl. Die Eier sind äußerst widerstandsfähig und somit ist es nicht verwunderlich, dass über 20% der Weltbevölkerung von ihnen heimgesucht werden. Vor allem Kinder. Und das auch mehrfach.
Das Spannende an ihnen aber ist der Lebenszyklus der Spulwürmer
Nimmt ein Mensch Eier mit der verunreinigten Nahrung auf, gelangen diese in den Dünndarm. Dort schlüpfen kleine Larven und bohren sich durch die Darmwand. Über die Pfortader gelangen sie zu Leber und häuten sich. Von dort aus gelangen sie über die Vena cava inferior und das rechte Herz bis in das die Alveolen umgebende Kapillarnetz. In den Alveolen häuten sie sich erneut und dieser Umstand kann zu einer Pneumonie führen, die auch mit blutig tingiertem Auswurf einhergehen kann. Die Larven wandern jetzt durch das Bronchialsystem immer weiter nach oben. Wenn sie am Kehlkopf angelangt sind, löst dies einen Hustenreiz aus. Natürlich werden dadurch viele rausgeschleudert, aber die ein oder andere Larve wird auch verschluckt. Tja, und genau diese reift dann im Dünndarm heran, und sollte es ein Weibchen sein, so kann dieses in den nächsten 1-2 Jahren pro Tag fast eine Viertelmillion Eier legen.
Erstaunlicherweise zeigen viele Betroffene keine oder nur sehr wenige Symptome.
Allerdings kann so eine Infektion gerade bei schlechtem Ernährungszustand und schlechter Immunlage auch letal verlaufen. Wenn Symptome auftreten, dann handelt es sich hauptsächlich um Husten, asthmatische Beschwerden oder Pneumoniesymptome. Allergische Reaktionen können aber auch beispielsweise zu Gesichtsschwellungen führen oder das Herz schädigen. Im Darm können sie bei zahlreichem Auftreten zu einem Ileus führen oder auch den Abfluss der Gallenflüssigkeit behindern. Werden Ascariden behandelt, können Malassimilationserscheinungen, z.B. Wachstumshemmung auftreten.
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